# taz.de -- Proteste in mehreren Städten: Letzte Generation blockiert wieder
       
       > Die Letzte Generation hat in mehreren Städten protestiert.
       > Innenministerin Faeser verteidigt das harte Vorgehen der Behörden gegen
       > Aktivist:innen.
       
 (IMG) Bild: Nach der Blockade: Tuben von Sekundenkleber, eine Straßenmarkierung am großen Stern in Berlin
       
       BERLIN taz | Mitglieder der Klimaschutz-Gruppe [1][Letzte Generation] haben
       am Montag ihre Blockaden in mehreren deutschen Städten fortgesetzt. Etwa
       ein Dutzend der Aktivist:innen besetzten mehrere Straßen um die
       Siegessäule in Berlin. Das Denkmal steht in der Mitte eines mehrspurigen
       Kreisverkehrs, der ein Verkehrsknotenpunkt ist.
       
       Auch in anderen Städten wie Halle, Freiburg und Gießen blockierte die
       Initiative Straßen, um gegen die Zerstörung der menschlichen
       Lebensgrundlagen durch die Klimakrise zu protestieren.
       
       In der vergangenen Woche hatte die Gruppe auf andere Aktionen gesetzt. Sie
       störte etwa eine Party des Sportwagenbauers Porsche in Stuttgart und
       beschmierte auf Sylt einen Privatjet mit Farbe. Das Ziel: auf den besonders
       [2][großen ökologischen Fußabdruck der Superreichen aufmerksam zu machen].
       
       Am Montag thematisierten die Aktivist:innen nun auch ihre regelmäßige
       Strafverfolgung. Die Straßenblockaden gelten juristisch oft als Nötigung
       betroffener Autofahrer:innen. Zahlreiche Gerichtsverfahren beschäftigen
       sich mit dem Protest. Zweimal hatten zudem Staatsanwaltschaften
       [3][bundesweite Razzien bei Mitgliedern der Gruppe durchgeführt].
       
       ## Faeser verteidigt Polizei
       
       „Angst vor Hausdurchsuchungen < Angst vor Gesellschaftskollaps“, hieß es am
       Montag auf einem Plakat der Aktivist:innen in Berlin. Sie
       argumentieren, dass die Klimakrise als Notstand die Straßenblockaden
       rechtfertige.
       
       Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) verteidigte das Vorgehen der
       Sicherheitsbehörden am Wochenende. „Das ist richtig“, sagte sie der Bild am
       Sonntag. „Wir akzeptieren nicht, dass Aktivisten die Rechte anderer
       verletzen“, so die Politikerin. „Dem Klimaschutz nutzt das überhaupt
       nichts.“ 740 Personen seien polizeilich in Erscheinung getreten, es gehe
       dabei um Nötigung und Sachbeschädigung.
       
       Indes haben die Klimaaktivist:innen auch einen neuen prominenten
       Fürsprecher: Der Dramaturg René Pollesch, Intendant am Berliner Theater
       Volksbühne, lobte die Letzte Generation. „Die Volksbühne hat die
       Aktivist:innen eingeladen, weil wir, die Mitarbeiter:innen, auch durch
       ihre Aktionen und Wortmeldungen in den Ernst der Lage durch die
       Klimakatastrophe geschubst wurden.“
       
       12 Jun 2023
       
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 (DIR) Susanne Schwarz
       
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