# taz.de -- Schwacher Wärmepumpenabsatz: Hoffnung auf den Förder-Schub
       
       > Die Hersteller leiden unter der Absatzflaute. Politik und Industrie
       > setzen darauf, dass mit der Zunahme der Förderberechtigten der Verkauf
       > steigt.
       
 (IMG) Bild: Wartet noch auf ihren Durchbruch: die Wärmepumpe
       
       BERLIN taz | Auch wenn die Hersteller derzeit unter dem schleppenden Absatz
       von Wärmepumpen leiden – das Bundeswirtschaftsministerium erwartet, dass
       der Verkauf demnächst in die Höhe geht. „Wir gehen davon aus, dass die
       Nachfrage wieder ansteigt“, sagte eine Sprecherin des Ministeriums der taz.
       Nach Angaben des Verbands der Deutschen Heizungsindustrie ist der
       [1][Verkauf von Wärmepumpen mit 46.000 Geräten im ersten Quartal 2024] im
       Vergleich zu den ersten drei Monaten 2023 um 52 Prozent eingebrochen. Die
       Branche erwartet, dass in diesem Jahr weniger als 200.000 Wärmepumpen
       eingebaut werden. Ein Grund dafür ist die schwache Baukonjunktur.
       
       Ab Ende Mai können Besitzer:innen von selbstgenutzten Wohnungen und
       Eigentümergemeinschaften Anträge auf Zuschüsse [2][für eine Wärmepumpe]
       stellen, ab August auch Vermietende. Das dürfte dem Absatz der
       klimafreundlichen Heizungen einen Schub geben, erwartet das
       Wirtschaftsministerium. Wärmepumpen werden mit Strom betrieben und ersetzen
       Gas- und Ölheizungen. Die Bundesregierung fördert den Einbau mit bis zu 70
       Prozent der Kosten, außerdem mit sehr günstigen Krediten. Zunächst können
       Zuschüsse nur für selbst genutzte Einfamilienhäuser beantragt werden. Seit
       dem 27. Februar wurden laut Bundeswirtschaftsministerium rund 24.000
       Förderzusagen erteilt.
       
       Bis Ende November können Zuschüsse auch rückwirkend beantragt werden. Die
       zeitliche Staffelung für Antragsberechtigte ist erfolgt, weil das nun
       komplett digitalisierte Antragsverfahren bei der Kreditanstalt für
       Wiederaufbau erst aufgebaut werden musste. Antragsteller:innen
       bekommen jetzt innerhalb von Minuten einen Bescheid, sagte die Sprecherin.
       
       Die Bundesregierung hat das Ziel von 500.000 neuen Wärmepumpen pro Jahr
       gesetzt. „Darauf haben wir unsere Kapazitäten ausgelegt“, sagte ein
       Sprecher von Stiebel Eltron, einem der größten deutschen
       Wärmepumpen-Hersteller, der taz. Das Unternehmen macht 65 Prozent seines
       Umsatzes damit.
       
       ## Kein Jobabbau
       
       Der Verkaufseinbruch der vergangenen Monate hat Folgen: Von den rund 2.400
       Beschäftigten in Deutschland sind etwa 2.000 in Kurzarbeit. Die
       Vereinbarung mit dem Betriebsrat über die Kurzarbeit läuft bis Ende des
       Jahres. Kündigungen stehen aber nicht zur Debatte: „Wir sind sicher, dass
       wir die Beschäftigten auf lange Sicht alle brauchen“, sagte der Sprecher.
       
       Das Unternehmen geht zwar davon aus, dass die neuen Förderstufen Impulse
       bringen. „Aber bis sich das im Markt niederschlägt, dauert es Monate“,
       sagte der Sprecher. Am Geld scheitere der Einbau von Wärmepumpen nicht.
       „Die Förderkulisse, die es gibt, ist so gut wie nie.“ Der hohe Strom- und
       niedrige Gaspreis dagegen führten dazu, dass Eigentümer:innen den
       Umstieg hinauszögern. Das gelte nicht nur für Deutschland, [3][sondern auch
       für andere europäische Märkte].
       
       15 May 2024
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] https://www.bdh-industrie.de/presse/heizungen-absatz-bricht-im-ersten-quartal-2024-ein
 (DIR) [2] /Austausch-fossiler-Heizungen/!5977133
 (DIR) [3] /Klimafreundliche-Heizung-weniger-gefragt/!5993432
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Anja Krüger
       
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