# taz.de -- Trump vor Impeachment-Verfahren: Anwälte schmeißen hin
       
       > Ex-US-Präsident Donald Trump will seine Verteidigung im Senat auf
       > Wahlbetrugsvorwürfen aufbauen. Gleich fünf seiner Anwälte machen das
       > nicht mehr mit.
       
 (IMG) Bild: Tschüss, Verteidigung. Trump vor dem Impeachment-Verfahren
       
       WASHINGTON afp |/ap | Ex-US-Präsident Donald Trump hat sich wenige Tage vor
       seinem [1][Amtsenthebungsverfahren] im Senat von seinen führenden Anwälten
       getrennt. Fünf Verteidiger beendeten die Zusammenarbeit mit Trump, wie der
       Sender CNN und andere US-Medien am Samstag berichteten. Unter ihnen seien
       auch die beiden Anwälte Butch Bowers und Deborah Barbier, die eigentlich
       Trumps Verteidigung im Senat hätten anführen sollen.
       
       Nach Informationen von CNN hatte Trump darauf bestanden, dass seine Anwälte
       sich in dem Amtsenthebungsverfahren auf die unbegründeten
       [2][Wahlbetrugsvorwürfe] konzentrieren, die er seit Monaten erhebt. Dem Rat
       der Juristen, die Frage in dem Mittelpunkt zu rücken, ob es rechtmäßig ist,
       einen Präsidenten nach dem Ende seiner Amtszeit zu belangen, habe Trump
       sich widersetzt.
       
       In der Woche ab dem 8. Februar wird es im Senat ein Amtsenthebungsverfahren
       gegen den Ex-Präsidenten wegen Anstachelung zum Aufruhr geben. Er wird
       beschuldigt, Anhängerinnen und Anhänger angeheizt zu haben, bevor sie
       [3][am 6. Januar gewaltsam den Kongress stürmten]. Zur gleichen Zeit waren
       dort Abgeordnete und Senatoren zusammengekommen, um das Wahlergebnis der
       Präsidentschaftswahl und damit den Sieg von Trumps Nachfolger Joe Biden zu
       bestätigen.
       
       Vertreter des Repräsentantenhauses hatten am vergangenen Montag formell im
       Senat die Anklageschrift gegen Trump wegen „Anstiftung zum Aufruhr“
       eingereicht. Der Prozess soll am 9. Februar beginnen.
       
       Für einen Schuldspruch gegen Trump wäre eine Zweidrittelmehrheit nötig.
       Neben den 50 demokratischen Senatoren müssten mindestens 17 Republikaner
       für eine Verurteilung stimmen. Derzeit gilt es als wenig wahrscheinlich,
       dass eine Zweidrittelmehrheit zustande kommt. Bei einem Schuldspruch könnte
       die Kammer Trump verbieten, erneut für das Präsidentenamt zu kandidieren
       
       Trump ist der erste Präsident der US-Geschichte, der sich zum zweiten Mal
       einem Impeachment stellen muss. Das erste Amtsenthebungsverfahren gegen
       Trump wegen seiner Bemühungen um Wahlkampfhilfe aus der Ukraine war im
       Februar 2020 gescheitert.
       
       31 Jan 2021
       
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