# taz.de -- Strom aus Sonne, Wind und Biogas: Merkel stärkt Erneuerbaren-Branche
       
       > Die Windkraftbranche wächst kräftig. Nun hat sich die Kanzlerin erstmals
       > gegen Subventionen für konventionelle Kraftwerke ausgesprochen.
       
 (IMG) Bild: Gute Zeiten für Windräder im Meer.
       
       BERLIN taz | Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich erstmals klar
       gegen neue Subventionen für konventionelle Kraftwerke ausgesprochen. „Ich
       teile Ihre Skepsis zu Kapazitätsmärkten“, sagte sie am Mittwochabend beim
       Neujahrsempfang des Bundesverbands Erneuerbare Energien.
       
       Das von SPD-Chef Sigmar Gabriel geführte Wirtschaftsministerium prüft
       derzeit, ob Prämien für unrentable Kohle- oder Gaskraftwerke notwendig
       sind, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Das fordert etwa der
       BDEW als Dachverband der Kraftwerksbetreiber; die Erneuerbaren-Branche
       lehnt entsprechende Vorschläge ab. Bei den über 1.000 Teilnehmern des
       Empfangs sorgte Merkels überraschende Aussage darum für viel Applaus.
       
       Auf breite Zustimmung stieß auch Merkels Appell an die Bundesländer, den
       geplanten Steuererleichterungen für energetische Gebäudesanierungen schnell
       zuzustimmen. Enttäuscht zeigten sich hingegen Vertreter der Solarbranche,
       in der der Zubau von 3,3 Gigawatt im Jahr 2013 auf 1,8 Gigawatt in 2014
       gesunken war – und damit sogar das abgesenkte Regierungsziel von 2,5
       Gigawatt deutlich verfehlt hatte.
       
       Die Branche lege eben „eine gewisse Atempause“ ein, kommentierte Merkel –
       was viele der pleitebedrohten Unternehmen als zynisch empfanden. Auf die
       Biogasbranche, deren Ausbau fast vollständig zum Erliegen gekommen ist,
       ging die Kanzlerin gar nicht ein.
       
       Besser lief es 2014 hingegen für die Windkraftbranche. Auf dem Festland
       wurden nach vorläufigen Schätzungen Windräder mit einer Leistung von mehr
       als 3,5 Gigawatt installiert – das wäre ein neuer Rekordwert und deutlich
       mehr als die von der Regierung geplanten 2,5 Gigawatt.
       
       Eine überaus positive Bilanz zog am Donnerstag auch die
       Offshore-Wind-Branche: 2014 gingen in der Nordsee Windräder mit einer
       Leistung von 0,5 Gigawatt neu ans Netz; weitere 1,3 Gigawatt in Nord- und
       Ostsee sind fertiggestellt, aber noch nicht angeschlossen. Das politische
       Ziel, bis 2020 6,5 Gigawatt Offshore-Windkraft zu installieren, scheint
       damit erreichbar. Windräder im Meer liefern gleichmäßiger Strom; dieser ist
       aber mehr als doppelt so teuer wie Windstrom an Land.
       
       15 Jan 2015
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Malte Kreutzfeldt
       
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