# taz.de -- Bericht über Online-Spionage: Russische Hacker spähten Nato aus
       
       > Eine Hackergruppe aus Russland soll das Militärbündnis sowie westliche
       > Regierungen ausspioniert haben. Sie nutzt wohl eine
       > Windows-Sicherheitslücke.
       
 (IMG) Bild: Die Aktivitäten der Hackergruppe „SandWorm“ deuten auf eineSpionagetätigkeit hin, die Russlands nationalen Interessen nützt.
       
       WASHINGTON dpa/rtr | Eine Gruppe von russischen Hackern soll angeblich eine
       Windows-Sicherheitslücke genutzt haben, um das westliche Militärbündnis
       Nato auszuspionieren. [1][Wie die Washington Post] am Montag (Ortszeit)
       unter Berufung auf einen Bericht der Internet-Sicherheitsfirma [2][iSight
       Partners] meldete, seien unter anderem auch die ukrainische sowie eine
       westeuropäische Regierung sowie ein polnischer Energiekonzern ausgespäht
       worden.
       
       Die seit mindestens 2009 aktive Gruppe habe demnach eine Sicherheitslücke
       ausgenutzt, die in allen Windows-Betriebssystemen von Vista zu 8.1 mit der
       Ausnahme von Windows XP bestanden habe. Die Aktivitäten deuteten auf
       Spionagetätigkeit hin, die Russlands nationalen Interessen nütze, sagte
       Stephen Ward von iSight. Moskau hatte in der Vergangenheit
       Cyber-Spionagevorwürfe zurückgewiesen.
       
       ISight beobachte die „SandWorm“ genannte Hackergruppe seit 2013, schrieb
       die Post. Die Hacker versendeten Emails von legitim erscheinenden Absendern
       und konnten Zugriff auf Computer erhalten, wenn Anlagen in den Mails
       geöffnet wurden. Diese Methode wird nennt man „spear phising“, weil sie wie
       ein Speer auf die Umstände des Angegriffenen eingeht.
       
       Windows plant, am Dienstag ein Sicherheitsupdate zu veröffentlichen, dass
       diese Lücke schließen soll. ISight zufolge wurde der US-Konzern schon vor
       längerem informiert. ISight habe mit der Veröffentlichung der Erkenntnisse
       dann gewartet, um Microsoft Zeit für die Schließung des Sicherheitslecks zu
       geben. Von der russischen Regierung, der Nato und der EU war zunächst
       ebenso wenig eine Stellungnahme zu den Angaben erhältlich wie von der
       ukrainischen Regierung.
       
       14 Oct 2014
       
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 (DIR) [1] http://www.washingtonpost.com/world/national-security/russian-hackers-use-zero-day-to-hack-nato-ukraine-in-cyber-spy-campaign/2014/10/13/f2452976-52f9-11e4-892e-602188e70e9c_story.html
 (DIR) [2] http://www.isightpartners.com/2014/10/cve-2014-4114/
       
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