# taz.de -- Ebola-Tagebuch - Folge 21: Erst Ebola, dann Marburg
       
       > Ebola breitet sich weiter rasant aus. Jetzt schlägt auch noch das mit
       > Ebola verwandte Marburg-Virus in seinem Ursprungsland Uganda wieder zu.
       
 (IMG) Bild: Sogar UN-Soldaten aus Bangladesch, die aus dem Kongo kommen, müssen hier durch: Ebola-Checkpoint in Ugandas internationalem Flughafen Entebbe.
       
       BERLIN taz | Nach Westafrika, Ostafrika? Seit Ugandas Regierung am
       Sonntagabend den Tod eines Radiologen am Marburg-Virus bestätigte, geht im
       Land und bei seinen Nachbarn die Angst um. Der 30-jährige Angestellte des
       Mengo-Krankenhaus in der ugandischen Hauptstadt Kampala starb bereits am
       28. September, wie das Gesundheitsministerium bekanntgab. Zehn Tage lang
       war er krank gewesen.
       
       Das Marburg-Virus gehört zur gleichen Familie der Filoviren wie das
       Ebola-Virus und ist nicht minder tödlich; der Ausbruch von Symptomen, an
       erster Stelle sehr hohes Fieber, ist jedoch abrupter. Marburg hat seinen
       Namen von der gleichnamigen deutschen Universitätsstadt, an deren
       Tropenklinik es zuerst 1967 bei erkranken Laboranten nach dem Umgang mit
       Versuchstieren aus Uganda festgestellt worden war.
       
       Der bisher größte bekannte Marburg-Ausbruch ereignete sich im Kongo vor
       fünfzehn Jahren und tötete 123 von 149 Infizierten. Im Uganda trat Marburg
       zuletzt vor zwei Jahren auf.
       
       Angesichts der unüblich rapiden Ausbreitung von Ebola in Westafrika geht
       nun aber die Sorge um, auch das Marburg-Virus könnte diesmal verheerender
       wirken als früher. Ugandas Behörden haben 79 Menschen, die mit dem
       Verstorbenen seit seinen ersten Symptomen am 17. September in Kontakt
       gewesen waren, unter Beobachtung gestellt und einen isoliert.
       
       Präsident Yoweri Museveni persönlich forderte die ugandische Bevölkerung
       dazu auf, sich nicht mehr die Hand zu geben und „mit dem
       Gesundheitspersonal zu kooperieren“. Ruanda kündigte verschärfte Kontrollen
       an den Grenzübergängen zu Uganda an.
       
       Ein ugandischer Arzt, der in Sierra Leone für ein Hilfswerk arbeitete,
       liegt mit Ebola-Symptomen in Frankfurt am Main auf einer Isolierstation. An
       der Tropenklinik Marburg werden heute übrigens Ebola-Impfstoffe entwickelt.
       
       6 Oct 2014
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Dominic Johnson
       
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