# taz.de -- Durchsuchung bei European Homecare: Misshandlungen auf Anweisung?
       
       > Die Polizei ermittelt gegen den Flüchtlingsheim-Betreiber.
       > Sicherheitskräfte berichten, das Unternehmen habe Strafmaßnahmen gegen
       > Asylbewerber angeordnet.
       
 (IMG) Bild: Junge im Flüchtlingslager Burbach.
       
       ESSEN dpa | Ermittler haben nach den mutmaßlichen Übergriffen auf
       Asylbewerber die Firmenzentrale des Flüchtlingsheim-Betreibers European
       Homecare in Essen durchsucht. Es sei nach Beweisen im Zusammenhang mit den
       mutmaßlichen Misshandlungen in [1][Burbach] gesucht worden, sagte der
       Sprecher der Staatsanwaltschaft Siegen, Johannes Daheim, auf Anfrage.
       
       Nicht genannte Sicherheitskräfte hatten zuvor gegenüber dem WDR-Magazin
       „Westpol“ Vorwürfe gegen European Homecare erhoben und behauptet, das
       Unternehmen sei über Strafmaßnahmen gegen Flüchtlinge informiert gewesen
       und habe sie sogar teilweise selbst angeordnet.
       
       Der Geschäftsführer des in die Kritik geratenen Sicherheitsunternehmens
       SKI, Walter Stilper, äußerte sich ähnlich, ohne dabei das Unternehmen
       European Homcare zu nennen. Anweisungen von Betreuern hätten in mehreren
       Situationen Ausschreitungen ausgelöst, sagte er der [2][Nürnberger
       Zeitung]. So sei Moslems im Ramadan verboten worden, nach 22 Uhr zu kochen.
       In einem Fall sei wegen eines einzigen Störenfrieds angeordnet worden, die
       Übertragung des Fußball-Länderspiels Deutschland-Algerien in der Unterkunft
       zu unterbrechen.
       
       Seine Mitarbeiter seien wiederholt angegriffen und schwer verletzt worden.
       Vonseiten der Behörden seien sie oft alleingelassen worden. So habe sich
       die Polizei vor zwei Wochen in Burbach trotz mehrerer Anrufe erst nach dem
       Ende einer Massenschlägerei blicken lassen, bei der drei seiner Mitarbeiter
       schwere Verletzungen wie Knochenbrüche erlitten hätten.
       
       Die Übergriffe von Wachleuten auf Flüchtlinge machten ihn dennoch
       „fassungslos“. „Ich schäme mich entsetzlich“, sagte Stilper der Zeitung. So
       etwas sei zuvor noch nie vorgekommen. Er selbst habe das Betreiben eines
       Problemzimmers in Burbach verboten, als er davon gehört habe. Außerdem habe
       er European Homecare davon unterrichtet.
       
       Das Zimmer sei von Sozialarbeitern mit Wissen und Billigung der Heimleitung
       eingerichtet worden. „Wir hätten dort 14-Jährige einsperren sollen oder
       auch Frauen – das ist doch vollkommen krank.“ Es habe auch Anweisungen
       gegeben, mit den Flüchtlingen nicht zu reden.
       
       6 Oct 2014
       
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