# taz.de -- Ökoaktivist Bill McKibben: Oberster Klimaretter
       
       > Der Gründer der Graswurzelgruppe „350.org“ wird mit dem Alternativen
       > Nobelpreis ausgezeichnet. Sein Einsatz mobilisiert Hunderttausende.
       
 (IMG) Bild: Im Wettlauf mit dem Klimawandel: Bill McKibben
       
       Inzwischen heißt sogar eine Mücke nach ihm. Und wie Megophtalmidia
       mckibbeni ist Bill McKibben in Kalifornien geboren, er piekst als
       Journalist und Autor einflussreicher Ökobücher den Mainstream und bringt
       gern Schwärme zusammen: Erst am Wochenende folgten rund 400.000 Menschen in
       New York dem Aufruf seiner gemeinnützigen Organisation [1][350.org], um von
       den Staatschefs besseren Klimaschutz zu fordern.
       
       Nun hat der 53-jährige Bill McKibben neben anderen Aktivisten den
       Alternativen Nobelpreis bekommen. Die Stockholmer Right Livelihood Award
       Stiftung ehrte ihn für die „erfolgreiche Mobilisierung einer wachsenden
       zivilgesellschaftlichen Bewegung gegen den Klimawandel in den Vereinigten
       Staaten und weltweit“.
       
       McKibben ging den Weg vom Journalisten zum Aktivisten. Er schrieb 1989 mit
       „The End of Nature“ einen Bestseller, der Laien den Klimawandel erklärte
       und in 20 Sprachen übersetzt wurde. Seit dieser Zeit ist er eng mit James
       Hansen, dem ehemaligen Nasa-Chefmeteorologen und Klimaschützer, verbunden.
       Vor dem Klimagipfel von Kopenhagen 2009 formte er die
       Internet-Graswurzelgruppe 350.org, deren Name an die unproblematische
       Konzentration von Treibhausgasen in der Luft erinnert – derzeit liegen wir
       bereits bei knapp 400. McKibben und 350.org trugen dazu bei, dass das
       Klimathema 2009 breit diskutiert wurde. Und sie versuchen das nun wieder.
       
       Was der Outdoor-Autor schreibt, hat Gewicht: 2012 veröffentlichte er im
       Rolling Stone einen langen Artikel darüber, dass 80 Prozent der Öl-, Gas-
       und Kohlereserven im Boden bleiben müssten, wenn der Klimaschutz eine
       Chance haben soll, und was das für die Bilanzen der Energiekonzerne
       bedeutet. Daraus entstand die „Divestment“-Bewegung, die an Unis und
       Kirchen und nun auch bei UN-Gremien und Investmenthäusern große Beachtung
       erfährt.
       
       Immer wieder stellt sich McKibben, der mit seiner Frau in einem Haus in
       einem kleinen Dorf im US-Bundesstaat Vermont lebt, auch in die erste Reihe
       des Protests: So ließ er sich vor dem Weißen Haus bei dem Protest gegen die
       Keystone-XL-Pipeline festnehmen und war auch am letzten Wochenende in New
       York bei den Aktionen gegen die Macht der Wall Street dabei. McKibben
       treibt die Dringlichkeit des Klimawandels um: „Wenn wir nicht schnell
       gewinnen, werden wir überhaupt nicht gewinnen.“
       
       25 Sep 2014
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] http://350.org/
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Bernhard Pötter
       
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