# taz.de -- Streiks bei Amazon: „Unmenschlicher Leistungsdruck“ > Die Gewerkschaft ver.di hat erneut Amazon-Mitarbeiter zu > Arbeitsniederlegungen aufgerufen. Man will so auf Gespräche über einem > Tarifvertrag drängen. (IMG) Bild: Wehren sich gegen eine hohe Anzahl von Befristungen und unzureichende Pausenregelungen: Amazon-Mitarbeiter im bayerischen Graben. GRABEN dpa | Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di hat die Amazon-Beschäftigten ab Montag an vier Standorten in Deutschland zu einem Streik aufgerufen. An den Verteilzentren in Leipzig und Bad Hersfeld begann der Ausstand bereits mit der Nachtschicht um Mitternacht, wie ver.di-Sprecher am frühen Montagmorgen sagten. An den Standorten in Graben bei Augsburg und im nordrhein-westfälischen Rheinberg lief der Streik zur Frühschicht ab etwa 05.00 Uhr an. Die Beschäftigen wurden aufgerufen, die Arbeit bis zum Dienstagabend niederzulegen. „Der Leistungsdruck nimmt mittlerweile unmenschliche Züge an“, sagte ver.di-Streikleiter Thomas Gürlebeck am Sonntag. ver.di-Bundesvorstandsmitglied Stefanie Nutzenberger erklärte laut einer Mitteilung: „Amazon weigert sich weiterhin, das in Deutschland gesetzlich garantierte Recht der Beschäftigten auf einen Tarifvertrag anzuerkennen.“ Laut der Gewerkschaft klagen Beschäftigte in den Amazon-Versandzentren über eine hohe Anzahl von Befristungen, extremen Leistungsdruck und unzureichende Arbeits- und Pausenregelungen. Zudem bekämen die Mitarbeiter zum Teil mehrere Hundert Euro weniger, als ihnen nach den Tarifverträgen des Einzel- und Versandhandels zustehen würden. ver.di versucht seit mehr als einem Jahr, den weltgrößten Online-Versandhändler mit Streiks an verschiedenen Standorten zu Tarifverhandlungen zu den Bedingungen des Einzelhandels zu bewegen. Amazon lehnt das jedoch ab und sieht sich selbst als Logistiker. Das Unternehmen beschäftigt an bundesweit neun Standorten mehr als 9.000 Mitarbeiter. 22 Sep 2014 ## TAGS (DIR) Amazon (DIR) Bad Hersfeld (DIR) Streik (DIR) Verdi (DIR) Amazon (DIR) Amazon (DIR) Amazon (DIR) Paul Krugman (DIR) Piloten (DIR) Verdi (DIR) Alibaba (DIR) Amazon (DIR) E-Books (DIR) Amazon (DIR) Amazon (DIR) Amazon ## ARTIKEL ZUM THEMA (DIR) Betriebsbesuch bei Amazon: Halbmarathon in der Regalschlucht Der Versandhandel Amazon gewährt erstmals einen Blick in seine Logistikzentren. Dort laufen Angestellte ohne Tarifvertrag täglich etliche Kilometer. (DIR) Tarifkonflikt bei Amazon: Streiks vor Weihnachten möglich Die Gewerkschaft Verdi droht mit Streiks bei Amazon in der Vorweihnachtszeit. Am Freitag legten Mitarbeiter am fünften Tag in Folge die Arbeit nieder. (DIR) Tarifkonflikt bei Amazon: Beschäftigte proben den Ausstand Beim Onlineversandhändler Amazon wird seit Montagfrüh wieder gestreikt. Eine Einigung in dem Tarifkonflikt ist nicht in Sicht. (DIR) Marktmacht in den USA: Banken und Amazon zerschlagen! In den USA wird diskutiert, ob Geldinstitute wie JP Morgan oder der Onlinehändler zu mächtig sind. Großkonzerne könnten gesplittet werden. (DIR) Piloten und Lokführer: Weitere Streiks geplant Nach dem erneuten Abbruch von Gesprächen mit den Gewerkschaften von Lokführern und Piloten drohen dem Zug- und Luftverkehr unbefristete Streiks. (DIR) Streiks bei Amazon ausgeweitet: Versandstörung dauert an ver.di hat angekündigt, die Arbeitsniederlegungen in den Verteilzentren von Amazon zu verlängern. 2.000 Mitarbeiter haben sich bisher an den Streiks beteiligt. (DIR) Chinesische Amazon-Konkurrenz: Alibaba und die Tücken der Börse Der Netzkonzern steht vor dem Börsengang. Mehr als 25 Milliarden Euro will er einnehmen. Dabei birgt die Aktion jede Menge Risiken. (DIR) Amazon kauft Spiele-Videoportal Twitch: Zugriff auf die Zocker Amazon übernimmt die Onlinespiele-Plattform Twitch für 970 Millionen Dollar. Diese ist sowohl in die Playstation 4 als auch in die Xbox One integriert. (DIR) Debatte um E-Books als Kulturträger: Es geht ums Geld Noch nie ist der Buchmarkt ein so geschlossenes System gewesen wie heute – trotz Selfpublishing und E-Books. Das liegt vor allem an Amazon. (DIR) Kommentar Amazons Geschäftsgebaren: Erbarmungslos Für Amazon sind Bücher eine Ware wie Rasenmäher oder Druckerpapier. Doch die Marktmacht des Konzerns erfährt immer stärkeren Gegenwind. (DIR) Amazon im Konflikt mit Verlagen: Ruppig, aber nicht rechtswidrig Amazon und die Verlage streiten darüber, wie hoch ihr Anteil am Verkaufspreis bei E-Books sein soll. Missbraucht der Versandhändler seine Macht? (DIR) Kritik an Amazon: Manipulation gehört zum Alltag Nach US-Vorbild prangern nun auch deutsche Schriftsteller in einem Brief an den Online-Versandhändler Amazon dessen Geschäftsmethoden an.