# taz.de -- Verschollener Flug MH370: Unbequeme Trauer der Angehörigen
       
       > Sechs Monate nach dem Verschwinden von MH370 fühlen sich die Angehörigen
       > alleingelassen. Die Polizei in Peking geht gegen Trauernde vor.
       
 (IMG) Bild: Trauernde Angehörige am Montag beim Lama-Tempel in Peking, die sich gegenseitig trösten.
       
       BERLIN taz | In Peking haben Zivilpolizisten am Montag eine Trauerzeremonie
       von 30 Personen aufgelöst, deren Angehörige vor genau sechs Monaten mit dem
       Malaysia-Airlines-Flug MH370 verschollen sind. Dies berichtet der britische
       Guardian aus Peking.
       
       Demnach versammelten sich die Angehörigen in T-Shirts mit der Aufschrift
       „Betet für die MH370-Passagiere“ beim Lama-Tempel, einem der bekanntesten
       Tempel der Stadt.
       
       Die Zeremonie habe sich in eine Demonstration verwandelt, auf der die
       Offenlegung aller Informationen zum Flug wie zur Suche nach dem
       verschollenen Jet gefordert wurde.
       
       Andere Quellen sprechen nur von einer Behinderung durch die Polizei. Schon
       bei früheren Aktionen waren Angehörige vorübergehend festgenommen und
       vereinzelt auch geschlagen worden.
       
       An Bord der verschollenen Boeing 777, die am 8. März auf dem Weg von Kuala
       Lumpur nach Peking verschwand, waren 239 Menschen, darunter 153 Chinesen.
       Ihre Angehörigen reagierten zum Teil äußerst emotional auf die
       widersprüchliche Informationspolitik der Fluglinie.
       
       ## 
       
       Nach anfänglicher Unterstützung durch Chinas Behörden fühlen sich
       inzwischen viele Angehörige von diesen allein gelassen. Als kürzlich von
       außerhalb Pekings angereiste Angehörige in einem Büro von Malaysia Airlines
       übernachten wollten, wurden sie von der Polizei daran gehindert, obwohl die
       Fluglinie das gestattet hatte.
       
       Bisher sollen nur sehr wenige chinesische Angehörige die von der Fluglinie
       angebotene vorläufige Entschädigung von 50.000 US-Dollar angenommen haben.
       
       Viele können und wollen auch überhaupt nicht verstehen, warum heutzutage
       zwar Einzelpersonen per Smartphone geortet werden können, aber angeblich
       ein großer Passagierjet spurlos verschwinden kann.
       
       ## 
       
       Ende September soll im südlichen Indischen Ozean westlich von Australien
       eine neue Suchaktion in einem 60.000 Quadratkilometer großen Gebiet
       beginnen.
       
       Das verschollene Flugzeug hatte einen mutmaßlichen Kurs eingeschlagen, der
       stark von seiner ursprünglichen Flugroute abgewichen war. Ermittler
       vermuten eine absichtliche Kursänderung.
       
       8 Sep 2014
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Sven Hansen
       
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