# taz.de -- Verschollenes malaysisches Flugzeug: Angehörige drohen mit Hungerstreik
       
       > Die Informationspolitik zum Verschwinden der Boeing 777 bringt die
       > Angehörigen chinesischer Passagiere zur Verzweifelung. Australische
       > Behörden suchen jetzt mit.
       
 (IMG) Bild: Das Warten scheint kein Ende zu nehmen: Angehörige der vermissten Passagiere in einem Pekinger Hotel.
       
       PEKING afp | Verzweifelte Angehörige von chinesischen Passagieren an Bord
       des verschollenen malaysischen Flugzeugs haben aus Protest gegen die
       malaysische Informationspolitik zu dem Unglück mit einem Hungerstreik
       gedroht. Einer ihrer Sprecher kritisierte am Dienstag, dass es zehn Tage
       nach dem Verschwinden der Passagiermaschine immer noch keine Hinweise gebe.
       Die Angehörigen würden nun zur malaysischen Botschaft in Peking gehen, „um
       den Botschafter zu finden“, fügte der 63-jährige Wen Wancheng nach einem
       Treffen zwischen Vertretern von Malaysia Airlines und Angehörigen in einem
       Pekinger Hotel hinzu.
       
       Das vermisste Flugzeug war am 8. März mit 239 Menschen an Bord auf dem Weg
       von Kuala Lumpur nach Peking von den Radarschirmen verschwunden, ohne dass
       zuvor ein Notruf abgesetzt wurde. Nach ihrem Verschwinden von den
       Radarschirmen flog die Boeing 777 offenbar noch rund sieben Stunden weiter.
       Zwei Drittel der 239 Menschen an Bord waren chinesische Staatsbürger.
       
       Die Behörden vermuten nach Auswertung von Radar- und Satellitendaten, dass
       Flug MH370 von seinem planmäßigen Kurs über das Südchinesische Meer abwich,
       über die malaysische Halbinsel flog und weiter in nordwestlicher Richtung
       auf die Andamanensee zusteuerte. Die malaysische Regierung beschrieb zwei
       mögliche Flugkorridore des Passagierjets, die sich von Kasachstan bis zum
       südlichen Indischen Ozean erstrecken.
       
       Peking sucht mittlerweile auf chinesischem Gebiet nach der Maschine.
       Australische Behörden teilten am Dienstag mit, sie hätten mit der Suche
       entlang der möglichen südlichen Flugroute in einem 600.000 Quadratkilometer
       großen Gebiet im Indischen Ozean begonnen.
       
       [1][Die New York Times] berichtete, der mysteriöse Kurswechsel von Flug
       MH370 sei manuell in das computergesteuerte Navigationssystem eingegeben
       worden, vermutlich von jemandem im Cockpit. Das passe zu der sich
       verstärkenden Annahme unter Ermittlern, dass das Flugzeug bewusst
       umgesteuert wurde. Wann die Umprogrammierung erfolgte, ob vor oder nach dem
       Start, ist der Zeitung zufolge nicht klar. Der zwischen Pilot und Ko-Pilot
       befindliche Computer, das sogenannte Flight Management System, steuert das
       Flugzeug von Punkt zu Punkt entsprechend dem vorher festgelegten Flugplan.
       
       Zuletzt rückten die beiden Piloten immer stärker ins Visier der Ermittler.
       Am Montag hatte Malaysia Airlines mitgeteilt, die letzten Worte aus dem
       Cockpit seien vom Ko-Piloten Fariq Abdul Hamid gekommen. Sie wurden
       übermittelt, nachdem das Kommunikationssystem ACARS manuell abgeschaltet
       worden war. Zwei Minuten nach den Worten des Ko-Piloten wurde auch der
       Transponder ausgeschaltet, der automatisch Daten an die Flugkontrolle
       überträgt. Danach verschwand die Maschine von den zivilen Radarschirmen.
       
       18 Mar 2014
       
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 (DIR) [1] http://www.nytimes.com/2014/03/18/world/asia/malaysia-airlines-flight.html?hp&_r=0
       
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