# taz.de -- Castor-Transporte in Deutschland: Ein formales Atommüllproblem
       
       > Wegen möglicher Prüffehler dürfen 44 Castor-Behälter vorerst nicht
       > benutzt werden. Es gibt Bedenken bei den Haltevorrichtungen. Vier
       > Behälter sind schon beladen.
       
 (IMG) Bild: Wie fühlen Sie sich beim Anblick dieser fröhlich gelben Behälter?
       
       BERLIN dpa | 44 Castor-Behälter dürfen wegen möglicher Prüffehler vorerst
       nicht benutzt werden, allerdings sind vier Behälter bereits mit hoch
       radioaktivem Atommüll beladen. Die Bundesanstalt für Materialforschung und
       -prüfung (BAM) hat die Benutzung untersagt, weil es Bedenken bei den
       Haltevorrichtungen (Tragstutzen) für das Anheben mit einem Kran gibt. Einen
       entsprechenden Bericht der Süddeutschen Zeitung bestätigte am Freitag ein
       Sprecher der für die Castor-Fertigung zuständigen Gesellschaft für
       Nuklearservice (GNS) in Mülheim.
       
       „Es gibt aber nur ein formales Problem“, sagte GNS-Sprecher Michael Köbl.
       „Beanstandet wurde die Durchführung der Ultraschall-Prüfungen der
       Tragzapfen-Halbzeuge.“ Die Tragstutzen müssen ein enormes Gewicht aushalten
       - ein Castor-Behälter wiegt rund 100 Tonnen.
       
       „Es liegen keine Erkenntnisse vor, dass es Materialfehler gibt.“ Die schon
       beladenen Castor-Behälter stehen im Zwischenlager des niedersächsischen AKW
       Unterweser. Sobald sie wieder bewegt werden, sollen die Tragstutzen
       ausgetauscht werden. 13 der 44 Behälter seien ohnehin noch nicht
       ausgeliefert worden.
       
       Derweil hat das Bundesamt für Strahlenschutz hat einen dringend benötigten
       neuen Castor-Behälter für Atommüll genehmigt. „Nachdem der Antragsteller
       Ende Juli die letzten notwendigen Antragsunterlagen eingereicht hatte,
       stand einer zügigen Genehmigung nichts mehr im Wege“, sagte der Sprecher
       der Behörde am Freitag der Deutschen Presse-Agentur.
       
       Dabei geht es um den modernisierten Typ V52 für Siedewasserreaktoren. Ohne
       Genehmigung hätte ein Betriebsstopp beim Atomkraftwerk Gundremmingen in
       Bayern gedroht. Laut Gesellschaft für Nuklearservivce (GNS) sind die
       Lagerbecken mit Brennelementen bald voll, zudem könnte sonst nicht der
       Brennstoff in den stillegelegten Anlagen Krümmel, Brunsbüttel und Isar I
       entfernt werden.
       
       5 Sep 2014
       
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