# taz.de -- Amnesty-Bericht zu Asyl in Europa: Zwei Milliarden Euro für die Festung > Die EU gibt dreimal so viel Geld für die Abschottung an den Grenzen aus > wie für die Verbesserung von Asylverfahren. Amnesty kritisiert das als > „makaber“. (IMG) Bild: Wie teuer war der Zaun? Die spanische Enklave Melilla an der Grenze zu Marokko. BERLIN dpa | Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hat die Europäische Union für die Verteilung ihrer Finanzen an den Außengrenzen kritisiert. Zwischen 2007 und 2013 seien fast zwei Milliarden Euro in den Bau von Zäunen, Überwachungssystemen und in Grenzkontrollen geflossen, heißt es in [1][einem neuen Bericht] der Organisation [2][unter dem Titel „Festung Europa auf Kosten der Menschlichkeiten“]. Nur 700 Millionen Euro flossen im gleichen Zeitraum in die Verbesserung von Asylverfahren. „Es ist makaber, dass die Europäische Union Milliarden in die Abschottung steckt und keinen Cent ausgibt, um gemeinsam Flüchtlinge im Mittelmeer zu retten“, sagte die Generalsekretärin von Amnesty International in Deutschland, Selmin Çaliskan. Sie forderte eine von allen EU-Ländern finanzierte und koordinierte Seenotrettung. Bisher rette nur Italien im Alleingang Bootsflüchtlinge in einem Teil des Mittelmeers. Amnesty kritisiert zudem, dass die EU mit Nachbarstaaten wie der Türkei, Marokko und Libyen kooperiert. „Flüchtlingen droht dort die Verhaftung, in Libyen sogar Folter.“ Zum Teil würden Flüchtlinge und Migranten zurückgeschickt, ohne die Chance, Schutz zu beantragen. Amnesty International habe diese illegale Praxis in Bulgarien und in Griechenland dokumentiert. 9 Jul 2014 ## LINKS (DIR) [1] http://www.amnesty.org/en/news/eu-migration-policies-put-lives-and-rights-risk-2014-07-09 (DIR) [2] http://www.amnesty.org/en/library/info/EUR05/001/2014/en ## TAGS (DIR) Flüchtlinge (DIR) Europäische Union (DIR) Amnesty International (DIR) Festung Europa (DIR) Flüchtlinge (DIR) Asylpolitik (DIR) Flüchtlinge (DIR) Flüchtlinge (DIR) Flüchtlinge (DIR) Mittelmeer (DIR) Cecilia Malmström ## ARTIKEL ZUM THEMA (DIR) Flüchtlingsboot in Italien: Fünf Festnahmen nach „Massaker“ Auf einem Flüchtlingsschiff sollen mehr als 180 Menschen von anderen Flüchtlingen mit Messern umgebracht worden sein. Selbst Kinder wurden erschlagen. (DIR) Protest am Alexanderplatz: Flüchtlinge besetzen Fernsehturm Rund 40 Menschen protestieren auf dem Berliner Fernsehturm gegen Asylpolitik. Der Betreiber droht mit Räumung. (DIR) Protest von Flüchtlingen: „Wir erpressen niemanden“ In Kreuzberg wollten sich Flüchtlinge vom Dach stürzen, in Nürnberg stellten Asylsuchende jetzt das Trinken ein. Der Afghane Naquid Hakimi über Suizid-Drohungen. (DIR) Flüchtlingsboot vor italienischer Küste: 30 Leichen an Bord Die italienische Küstenwache hat in der Nacht auf einem Boot vor Sizilien rund 30 tote Flüchtlinge entdeckt. Insgesamt waren auf dem Schiff etwa 590 Menschen. (DIR) Flüchtlingsschiff Cap Anamur: Helfer oder Schlepper? Die Cap Anamur machte die Flucht über das Mittelmeer zum Thema. 2004 rettete das Schiff 37 Flüchtlinge aus ihrem Schlauchboot vor Sizilien. (DIR) USA und Italien retten Flüchtlinge: Großeinsatz auf dem Mittelmeer Über zwanzig Flüchtlingsboote sind am Sonntag auf dem Mittelmeer Richtung Europa unterwegs. Malta, Italien und die USA haben Rettungsschiffe entsandt. (DIR) EU-Kommisarin über Flüchtlinge: Malmström will mehr Menschen holen Die EU-Flüchtlingskommissarin stellt Unterstützung für die Aufnahme und Integration in Aussicht. Besonders gelte das für Flüchtlinge aus Syrien.