# taz.de -- Konflikt in der Ukraine: Ende der Waffenruhe
       
       > Der ukrainische Präsident Poroschenko erklärt die Waffenruhe im Osten des
       > Landes für beendet. Die Armee nimmt die „aktive Phase“ ihres Einsatzes
       > wieder auf.
       
 (IMG) Bild: Hilflosigkeit im Osten der Ukraine.
       
       KIEW ap | Die ukrainischen Regierungstruppen nehmen die „aktive Phase“
       ihres Einsatzes gegen die prorussischen Separatisten wieder auf. Sie
       griffen Stellungen von „Terroristen“ an, teilte der Parlamentspräsident
       Alexander Turtschinow in Kiew mit.
       
       Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko hat die einseitige Waffenruhe
       in der Ostukraine aufgekündigt und eine Offensive gegen die prorussischen
       Separatisten angekündigt. „Wir werden angreifen, wir werden unser Land
       befreien“, erklärte er in einer Mitteilung auf seiner Homepage.
       
       „Die einzigartige Chance, einen Friedensplan umzusetzen, wurde nicht
       realisiert“, hieß es in einem Manuskript einer Rede Poroschenkos an die
       Nation. „Das ist eingetreten wegen der kriminellen Aktionen der Kämpfer.“
       
       Die Waffenruhe in der Ostukraine war am Montagabend abgelaufen. Seit ihrer
       Ausrufung war sie ohnehin mehrfach gebrochen worden. Die Rebellen hatten
       zuletzt zwar festgesetzte Beobachter der Organisation für Sicherheit und
       Zusammenarbeit in Europa freigelassen. Sie legten aber nicht wie von
       Poroschenko gefordert die Waffen nieder und hielten weiter Grenzposten
       besetzt. Poroschenko hatte die ursprünglich auf eine Woche beschränkte
       Waffenruhe am Freitag um drei Tage verlängert.
       
       Die Europäische Union hatte Russland zudem ultimativ aufgefordert, bis
       Montagabend zur Entspannung in dem Konflikt beizutragen. Andernfalls
       könnten Wirtschaftssanktionen gegen Russland verhängt werden.
       
       Wenige Stunden vor dem Ende der Kampfpause in der Ostukraine sprachen die
       Spitzen der Ukraine, Russlands, Frankreichs und Deutschlands über eine
       dauerhafte Waffenruhe. Die Präsidenten Poroschenko, Putin, François
       Hollande und Kanzlerin Angela Merkel hätten zudem über eine internationale
       Beobachtung der Grenzkontrollen, die Befreiung von Gefangenen und
       Verhandlungen mit den Separatisten gesprochen, teilten französische
       Regierungsbeamte am Montag mit.
       
       Der Kreml in Moskau ließ zudem wissen, es seien Gespräche der Außenminister
       der vier Länder geplant. Nach Angaben von Russlands Außenminister Sergej
       Lawrow schlug Putin Poroschenko vor, die Grenzübergänge auf der russischen
       Seite gemeinsam von ukrainischen und russischen sowie internationalen
       Beobachtern der OSZE überwachen zu lassen. Er erwarte in Kürze Gespräche
       zwischen den Grenzbeamten der beiden Länder, um das weitere Vorgehen zu
       besprechen.
       
       In der Separatistenhochburg Slawjansk wurde noch Stunden vor dem Ende der
       Waffenruhe gekämpft. Dabei wurde eine Frau getötet, ein russischer
       Fernsehkameramann wurde am Abend zuvor erschossen. Das russische
       Außenministerium beschuldigte ukrainische Soldaten, für den Angriff
       verantwortlich zu sein, und forderte eine unabhängige Untersuchung des
       Zwischenfalls.
       
       1 Jul 2014
       
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