# taz.de -- Linker Bürgermeister von Bogotá: Gustavo Petro darf wieder regieren
       
       > Kolumbiens Präsident Santos fügt sich dem Gerichtsurteil, das die
       > Absetzung Petros für unrechtmäßig erklärt hat. Er lässt den Ex-Guerillero
       > in sein Amt zurückkehren.
       
 (IMG) Bild: Gustavo Petro freut sich darüber, dass er ins Rathaus zurückkehren kann.
       
       BOGOTÁ afp | Der kolumbianische Präsident Juan Manuel Santos hat die
       Absetzung des Bürgermeisters von Bogotá, Gustavo Petro, offiziell wieder
       zurückgenommen. Er füge sich damit der Gerichtsentscheidung vom Vortag,
       erklärte der konservative Staatschef am Mittwoch (Ortszeit) vor
       Journalisten. „Mir bleibt nichts anderes übrig; das mag einigen passen,
       anderen nicht“, sagte Santos.
       
       Er hatte den früheren Guerillero erst vor rund einem Monat abgesetzt und am
       Montag seine Vertraute María Mercedes Maldonado zur Interimsbürgermeisterin
       der sieben Millionen Einwohner zählenden Hauptstadt ernannt.
       
       Die kolumbianische Generalinspektion, welche die Tätigkeit von
       Volksvertretern überwacht, hatte wegen Verstoßes gegen die Verfassung die
       Absetzung des 54-jährigen Bürgermeisters sowie seine Nicht-Wählbarkeit für
       15 Jahre angeordnet. Petro wurde vorgeworfen, private Firmen bei der
       Vergabe von Aufträgen zur Müllentsorgung in Bogotá ausgeschlossen zu haben.
       
       Im März setzte Präsident Santos den Bürgermeister dann ab. Ein Gericht
       urteilte nun aber, Santos habe vorschnell gehandelt und die Kritik der
       Interamerikanischen Menschenrechtskommission (CIDH) unberücksichtigt
       gelassen. Die Staatsanwaltschaft will gegen das Urteil in Berufung gehen.
       
       Petro ist ein wichtiger Vertreter des linken Lagers in Kolumbien. Sein
       Anwalt Luis Eduardo Parra warf dem Präsidenten, seinem konservativen Lager
       und Teilen der Wirtschaft am Mittwoch vor, den Ex-Guerillero aus
       politischen Gründen stürzen zu wollen.
       
       Petro, dessen Amtszeit eigentlich noch bis 2016 lief, gehörte früher der
       Guerilla-Gruppe M-19 an, die 1990 aufgelöst wurde. Bei der
       Präsidentschaftswahl 2010, bei der Santos gewählt wurde, entfielen auf
       Petro 9,1 Prozent der Stimmen.
       
       24 Apr 2014
       
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