# taz.de -- Vor Obama-Besuch in Japan: Abgeordnete am Yasukuni-Schrein
       
       > Kurz vor dem Eintreffen des US-Präsidenten besuchen mehr als 140
       > japanische Parlamentarier den Yasukuni-Schrein. Dort werden auch
       > Kriegsverbrecher verehrt.
       
 (IMG) Bild: Ein japanischer Veteran salutiert am Yasukuni-Schrein.
       
       TOKIO afp | Japanische Abgeordnete haben am Dienstag den umstrittenen
       Yasukuni-Schrein in Tokio besucht, in dem die Kriegstoten des Landes geehrt
       werden. Es habe sich um Mitglieder beider Kammern des Parlaments gehandelt,
       sagte ein als Sprecher der Gruppe fungierender Abgeordneter. Insgesamt
       hätten sich 146 Parlamentarier zu dem Schrein begeben. Der Besuch erfolgte
       einen Tag vor der Ankunft von US-Präsident Barack Obama zu einem
       Staatsbesuch in Japan.
       
       Erst am Montag hatte der japanische Ministerpräsident Shinzo Abe einen als
       heilig geltenden Masakaki-Baum an den Schrein gespendet. Der
       Yasukuni-Schrein ist umstritten, weil dort mit Japans 2,5 Millionen
       Kriegstoten auch 14 verurteilte Kriegsverbrecher geehrt werden. Für viele
       Japaner ist ein Spaziergang über die von Kirschbäumen gesäumten Steinwege
       der Anlage allerdings eine unpolitische Tradition – vor allem während des
       Frühlingsfestes, das am Dienstag begann.
       
       Chinesen und Koreaner, deren Länder von Japan im Zweiten Weltkrieg besetzt
       waren, sehen in dem Schrein eine Verherrlichung der dunkelsten Kapitel der
       japanischen Geschichte. Besuche von Mitgliedern der japanischen Regierung
       in dem Schrein sorgen in den Nachbarländern daher immer wieder für
       Empörung.
       
       Der Besuch der 146 Parlamentarier an dem Schrein dürfte die Beziehungen
       zwischen den Staaten der Region erneut belasten, auch die mehrtägige
       Asien-Reise von Obama dürfte davon beeinflusst werden. Die US-Regierung
       hatte sich im Dezember vergangenen Jahres „enttäuscht“ gezeigt, als Abe
       persönlich den Schrein besuchte. Die Baum-Spende des japanischen
       Regierungschefs am Montag bezeichnete China als „Schlag ins Gesicht“ für
       Obama.
       
       22 Apr 2014
       
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