# taz.de -- US-Handelsembargo gegen den Iran: Boeing darf liefern
       
       > Das Abkommen zum iranischen Atomprogramm hat erste Konsequenzen: Boeing
       > erhält von der US-Regierung die Erlaubnis, für kurze Zeit Flugzeugteile
       > in das Land zu liefern.
       
 (IMG) Bild: Zeit für Nachschub: Flugzeuge auf dem Teheraner Flughafen
       
       WASHINGTON afp | Erstmals seit 35 Jahren hat der US-Flugzeughersteller
       Boeing grünes Licht für den Verkauf von Flugzeugteilen an den Iran
       erhalten. Die US-Regierung habe für einen kurzen Zeitraum eine Genehmigung
       für die Lieferung von Ersatzteilen für Passagiermaschinen erteilt, sagte
       ein Konzernsprecher am Freitag (Ortszeit). Boeing hatte seit Inkrafttreten
       des US-Embargos gegen Teheran im Jahr 1979 keine Geschäfte mehr mit dem
       Iran gemacht.
       
       Die Genehmigung der US-Finanzministeriums sei aufgrund des
       Interimsabkommens zum iranischen Atomprogramm von Ende November erteilt
       worden, sagte der Boeing-Sprecher. Im Gegenzug für erste Lockerungen von
       Sanktionen verpflichtete sich der Iran damals, seine Urananreicherung für
       zunächst sechs Monate einzufrieren. Der Iran beklagt seit langem, dass
       aufgrund der Lieferbeschränkungen die Sicherheit seiner zivilen Flugzeuge
       gefährdet sei.
       
       Die Genehmigung betreffe nur Teile, die aus Sicherheitsgründen ausgetauscht
       werden müssten, sagte der Firmensprecher. Ein Verkauf neuer Flugzeuge an
       den Iran sei ausgeschlossen. Ende Februar hatte bereits der US-Konzern
       General Electric mitgeteilt, er habe eine Genehmigung für den Export von
       Flugzeugersatzteilen in die Islamische Republik beantragt.
       
       Washington hatte die diplomatischen Beziehungen zu Teheran nach der
       Besetzung der US-Botschaft durch radikale Studenten im November 1979
       gekappt. Wegen des umstrittenen Atomprogramms hatten die USA und
       europäische Länder in den vergangenen Jahren zudem harte wirtschaftliche
       Sanktionen verhängt. Der Westen verdächtigt den Iran, insgeheim an der
       Entwicklung von Atomwaffen zu arbeiten. Die iranische Regierung bestreitet
       dies.
       
       Die fünf UN-Vetomächte USA, Großbritannien, Frankreich, Russland und China
       sowie Deutschland wollen bis Ende Juli eine endgültige Lösung in dem
       Atomstreit finden. Sie soll dem Iran die friedliche Kernenergie-Nutzung zur
       Stromgewinnung und für Forschungszwecke erlauben, die Entwicklung von
       Atomwaffen aber dauerhaft verhindert.
       
       5 Apr 2014
       
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