# taz.de -- Anklage gegen Gezi-Protestler: Prozess gegen „Taksim Solidarität“ > 26 mutmaßliche Organisatoren der Proteste in Istanbul stehen ab Juni vor > Gericht. Die Staatsanwaltschaft fordert bis zu 29 Jahre Haft. (IMG) Bild: Die Proteste im Gezi-Park haben ein juristisches Nachspiel. ISTANBUL afp | Ein Jahr nach dem Ausbruch der Unruhen rund um den Istanbuler Gezi-Park sollen sich mutmaßliche Organisatoren der Proteste vom 12. Juni an vor Gericht verantworten. In dem Prozess will die Staatsanwaltschaft Istanbul bis zu 29 Jahre Haft für einige der 26 Angeklagten fordern, wie türkische Medien am Montag meldeten. Die Anklage wirft den prominenten Mitgliedern der Protestbewegung die Bildung einer kriminellen Vereinigung vor. Ein erster Versuch der Staatsanwaltschaft, die Beschuldigten vor Gericht zu bringen, war im Februar gescheitert. Damals wies das zuständige Gericht die Anklageschrift wegen schwerer juristischer Mängel zurück. Die Staatsanwaltschaft verfasste daraufhin eine neue Anklageschrift, die nun angenommen wurde. Die Vorwürfe richten sich gegen Mitglieder der Gruppe „Taksim Solidarität“, eine führende Organisation der Protestbewegung. Einige der Beschuldigten, wie die Architektin Mücella Yapici, gehörten zu einer Abordnung der Demonstranten, die sich im Juni vergangenen Jahres bei einem Treffen mit Ministerpräsident Recep Tayyip bemüht hatten, eine Lösung im Streit um den Gezi-Park zu finden. Laut den Berichten argumentiert die Staatsanwaltschaft unter anderem, die Website von „Taksim Solidarität“ und die Auftritte der Gruppe in sozialen Medien seien zur Vorbereitung von Angriffen auf Polizisten genutzt worden. Pläne Erdogans für ein Bauprojekt im Pezi-Park hatten ab Ende Mai 2013 landesweite Proteste gegen die Regierung ausgelöst, in deren Verlauf acht Menschen starben. Tausende wurden verletzt. 17 Mar 2014 ## TAGS (DIR) Istanbul (DIR) Taksim-Platz (DIR) Gezi-Park (DIR) Protest (DIR) Schwerpunkt Türkei (DIR) Prozess (DIR) Recep Tayyip Erdoğan (DIR) Schwerpunkt Protest in der Türkei (DIR) Schwerpunkt 1. Mai weltweit (DIR) Schwerpunkt Türkei (DIR) Abdullah Gül (DIR) Recep Tayyip Erdoğan (DIR) Schwerpunkt Türkei (DIR) Schwerpunkt Türkei (DIR) Schwerpunkt Türkei (DIR) Istanbul (DIR) Gezi-Park (DIR) Istanbul ## ARTIKEL ZUM THEMA (DIR) 1. Mai in Istanbul: Kampf um Taksim Gewerkschaften und linke Gruppen wollen am zentralen Platz Istanbuls demonstrieren. Die Regierung will dies mit 40.000 Polizisten verhindern. (DIR) Türkische Aktivistin über die Wahl: „Man wird uns einlochen“ Die Architektin und Gezipark-Aktivistin Mücella Yapıcı sieht die Opposition harten Zeiten entgegengehen. Trotzdem kann sie der Wahl etwas abgewinnen. (DIR) Korruptionsaffäre in der Türkei: Gül distanziert sich von Erdogan Der türkische Staatspräsident Abdullah Gül setzt sich deutlich von seinem Parteifreund ab. Er fordert, die Schuldigen am Tod von Berkin Elvan rasch zu finden. (DIR) Kommentar Prozess wegen Gezi-Park: Erdogan will Exempel statuieren Ministerpräsident Erdogan setzt die Justiz gegen die Organisatoren der Gezi-Park-Bewegung ein. Die Anklage ist absurd, und jeder weiß das. (DIR) Bodycount Türkei: Für Europa erschreckend viel Wie viele Menschen sind seit Beginn der Proteste in der Türkei gestorben? Die Antwort hängt auch von politischen Bewertungen ab. Ein Überblick. (DIR) Neue Gewalt in der Türkei: Zwei Tote, viele Fragen Bei neuen Zusammenstößen erleidet ein Polizist einen Herzinfarkt. Ein junger Mann wird erschossen, womöglich aus den Reihen der Demonstranten. (DIR) Kommentar Proteste in der Türkei: Heuchelei und Tränengas Mit der Beerdigung von Berkin Elvan meldet sich die türkische Zivilgesellschaft zurück. Es ist ein Schrei der Trauer und des Zorns: Es reicht! (DIR) Proteste und Polizeigewalt in der Türkei: Trauerzug der Hunderttausend Nach dem Tod von Berkin Elvan erfasst ein Aufschrei das ganze Land. Die Wut auf Erdogan ist größer als je zuvor. In Istanbul gibt es erneut Ausschreitungen. (DIR) Tod eines 15-Jährigen in der Türkei: Ein Gefühl der Hilflosigkeit Mögen die, die für den Tod von Berkin Elvan verantwortlich sind, zum Teufel gejagt werden. Möge die Türkei aufhören, jener Staat zu sein, der er ist. (DIR) Proteste in der Türkei: Das jüngste Gezi-Opfer Nach 269 Tagen im Koma ist der 15-jährige Berkin Elvan gestorben. Er wurde am Rande der Gezi-Proteste von einer Tränengaspatrone getroffen.