# taz.de -- Kommentar zu Tempelhof: Alles oder nichts
       
       > Die Gespräche über einen gemeinsamen Tempelhof-Gesetzentwurf aller
       > Fraktionen sind erwartungsgemäß gescheitert. Am 25. Mai heißt es also:
       > Volles Risiko, für alle.
       
       Es wäre nichts weniger als eine politische Sensation gewesen, wenn sich
       Opposition und Regierungsfraktionen im Parlament auf einen gemeinsamem
       Gesetzentwurf zur Zukunft des Tempelhofer Feldes geeinigt hätten. Am
       Wochenende sind die Gespräche erwartungsgemäß geplatzt. Der Volksentscheid
       am 25. Mai macht damit seinem Namen weiterhin alle Ehre. Es geht um eine
       echte Entscheidung: Darf gebaut werden oder nicht?
       
       Für die SPD ist das ein Pokerspiel mit einem hohen Einsatz – und einer gar
       nicht so geringen Chance auf Erfolg. Denn vielen Berlinern ist der Ansatz
       der Bürgerinitiative, dass nichts am Feld verändert werden soll, zu
       radikal. Sie wünschen sich eine Zwischenlösung, wie es der gemeinsame
       Gesetzentwurf – der auch hätte zur Abstimmung stehen können – wohl gewesen
       wäre. Die eine Frage bis zum 25. Mai wird also sein: Kann die SPD all jene
       überzeugen, für ihre Position zu stimmen und damit gegen die der
       Initiative? Das Ergebnis wird auch zeigen, wie viele Berliner der seit 25
       Jahren regierenden Partei und ihren Versprechen, wirklich nur 5.000
       Wohnungen bauen zu wollen, noch vertrauen.
       
       Die andere Frage ist, ob zumindest Teile von Grünen und Linken nun nicht
       doch noch das Anliegen der Initiative unterstützen. Für beide Parteien wäre
       ein Konsensentwurf ein echter Erfolg gewesen – vielleicht der wichtigste
       Grund, warum er nicht zustande kam. Nun müssen sie sich entscheiden, ob sie
       lieber für ein Nein zu „100 % Tempelhof“ sein werden und damit politisch
       dem SPD-Stadtentwicklungssenator in die Hände spielen – oder ihre
       Glaubwürdigkeit aufs Spiel setzen wollen. Auch für sie geht es Ende Mai um
       alles oder nichts.
       
       ## Bericht SEITE 22
       
       16 Mar 2014
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Bert Schulz
       
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