# taz.de -- Unruhen in Venezuela: Proteste nach Todesopfern
       
       > In Venezuela ist es am Dienstag bei Protestmärschen zu
       > Auseinandersetzungen mit der Polizei gekommen. Dabei gab es viele
       > Verletzte. 
       
 (IMG) Bild: Die Polizei versprüht in Caracas die inzwischen fast tägliche Dosis Tränengas gegen die regierungskritischen Demonstranten.
       
       CARACAS afp | In Venezuela ist die Zahl der Toten bei den seit über einem
       Monat andauernden politischen Unruhen auf 21 gestiegen. Nach
       Behördenangaben vom Dienstag starb ein 24-jähriger Student bei Protesten
       gegen die Regierung des linksnationalistischen Präsidenten Nicolás Maduro
       durch einen Schuss in die Brust. Zwei Menschen erlitten Schussverletzungen
       und mussten operiert werden.
       
       Der Vorfall ereignete sich am Montagabend in der nordwestlichen Stadt San
       Cristóbal. Der oppositionelle Bürgermeister Daniel Ceballos sagte,
       vermummte Männer hätten von Autos und Motorrädern aus in eine Gruppe von
       Studierenden geschossen. Er äußerte die Vermutung, dass die Täter zu
       bewaffneten Unterstützern der Regierung gehörten.
       
       In San Cristóbal, der Hochburg der rechtskonservativen Opposition, hatte
       die Protestbewegung am 4. Februar mit einer Demonstration begonnen. Für
       Mittwoch riefen die Regierungsgegner aus Anlass der ersten Demonstration in
       der Hauptstadt Caracas vor einem Monat zu einer weiteren Protestkundgebung
       auf.
       
       Bildungsminister Héctor Rodríguez forderte dazu auf, am selben Tag aus
       Solidarität mit der Regierung auf die Straße zu gehen. Die Gegenkundgebung
       „für den Frieden und das Leben“ ist im selben Stadtviertel geplant wie die
       der Regierungsgegner.
       
       Unterdessen kündigte die brasilianische Präsidentin Dilma Rousseff die
       Bildung eines Ausschusses der Union Südamerikanischer Staaten (UNASUR) zur
       Krise in Venezuela an. Zu diesem Zweck treffen sich nach ihren Angaben die
       UNASUR-Außenminister am Mittwoch in der chilenischen Hauptstadt Santiago de
       Chile.
       
       Die Proteste in Venezuela richten sich gegen grassierende Kriminalität,
       korrupte Behörden und die allgemeine Wirtschaftsmisere. Präsident Maduro
       spricht von einer von den USA unterstützten „Verschwörung“ gegen seine
       Regierung. Kleine Gruppen versuchen nach seiner Ansicht mit Gewalt, die
       sozialen Errungenschaften in Venezuela zu unterminieren und einen
       politischen Machtwechsel durchzusetzen.
       
       12 Mar 2014
       
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