# taz.de -- Sotschi 2014 – Biathlon 7,5 km Frauen: Zu oft daneben geballert
       
       > Die Slowakin Anastasia Kuzmina kann überaschend ihren Titel von Vancouver
       > verteidigen. Die deutschen Damen können nur wenig überzeugen.
       
 (IMG) Bild: Evi Sachenbacher-Stehle.
       
       Die Startbedingungen: Zu den großen Favoritinnen zählen die deutschen
       Biathletinnen heute nicht. Einzig der großen alten Dame des deutschen
       Frauen-Biathlons, der 36-jährigen Andrea Henkel ist zuzutrauen, dass sie
       ihren Traum wahr macht und auf das Podium läuft.
       
       Obwohl die Damen-Konkurrenz generell sehr stark besetzt ist, gilt die
       Weißrussin Daria Domraschewa als das heißeste Favoritin in diesem
       Wettbewerb. Ihr nahe kommen können bei Superschießleistungen vielleicht
       noch die Norwegerin Tora Berger, die Finnin Kaisa Mäkkarainen und die
       Tschechin Gabriela Soukalova. Das letzte Sprintrennen vor Olmypia hat aber
       die Französin Änais Bescond gewonnen.
       
       Ein Geheimtipp ist natürlich in den deutschen Reihen auch der Youngster
       Franziska Preuß. Falls sie die Nervosität ablegen kann, ist der
       Schnellschützin eine gute Platzierung zuzutrauen. Erstmal steht im
       olympischen Wettbewerb auf deutscher Seite der Name Evi
       Sachenbacher-Stehle. Die Schnellläuferin hat halt bisher aber zu oft
       daneben geballert. Daumen drücken tun natürlich alle für Andrea Henkel, die
       nach Olympia ihr Gewehr an den Nagel hängen und zu ihrem Freund Tim Burke
       in die USA ziehen wird.
       
       Die Entscheidung: Nach 40 Minuten sind die Würfel gefallen. Die
       Titelverteidigerin Anastasia Kuzmina, die vor vier Jahren in dieser
       Disziplin in Vancouver Gold geholt hat, weist einen Vorsprung auf, der
       nicht mehr aufzuholen ist. Die Finnin Kaisa Mäkkarainen war vor dem
       Stehendschießen nahe dran, aber zwei Fehler werfen sie weit zurück. Das
       Favoritensterben, das die Männe am Samstag erfaßt hat, hat auch bei den
       Frauen angehalten. Weder Tora Berger noch Daria Domraschewa können sich
       ganz vorne platzieren. Dafür gibt es jede Menge Überraschungen unter den
       ersten Zehn.
       
       Das Drama: Die deutsche Mannschaft bietet erneut ein kleines Debakel.
       Andrea Henkel, von einer Erkältung geschwächt, schießt einen Fehler und
       muss der Strecke Tribut zollen. Die zuerst gestartete Evi
       Sachenbacher-Stehle liefert ein gutes Rennen als fünftschnellste im Laufen
       mit nur einem Fehler, aber es reicht nicht für einen Platz unter den besten
       zehn. Das ist bitter, da auch der Youngster Franziska Preuß beim
       Liegendschießen zwei mal patzt. Selbst die sichere Schützin Laura Dahlmeier
       macht im Stehen einen Fehler. Das wird aber jetzt einige Diskussionen im
       deutschen Lager auslösen.
       
       Und sonst? Gabriela Sukolowa hat sich gleich zu Beginn rausgeschossen. Mit
       drei Fehlern beim Liegendschießen ist sie schon zu Beginn auf der
       Verliererstrecke. Dafür kann sich die Heimmannschaft mit Olga Vilukhina auf
       dem zweiten Rang eine Medaille sichern. Am Dienstag bei der Verfolgung wird
       es ein Hauen und Stechen geben. Es sind einfach zu viele Frauen, die in
       diesem Rennen etwas gut zu machen haben. Und die Abstände sind wahrlich
       nicht besonders groß.
       
       Proteste an der Strecke: Keine
       
       9 Feb 2014
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Georg Baltissen
       
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