# taz.de -- Gericht verurteilt AS-Rom-Ultras: Jagd auf die Yids
       
       > Zwei Männer werden für einen Angriff auf Anhänger der Tottenham Hotspurs
       > in Rom zu langen Haftstrafen verurteilt. Ihr Motiv war wohl ein
       > antisemitisches.
       
 (IMG) Bild: Zerstörtes Lokal in Rom nach dem Angriff auf Londoner Fans
       
       ROM dpa/taz | Nach dem [1][brutalen Überfall auf Fans des englischen
       Fußball-Clubs Tottenham Hotspur] im vergangenen November sind zwei Ultras
       des AS Rom zu langen Haftstrafen verurteilt worden. Die beiden Männer, 27
       und 28 Jahre alt, müssen wegen schwerer Körperverletzung für fünf Jahre und
       sechs Monate beziehungsweise vier Jahre und sechs Monate hinter Gitter.
       
       Dies entschied ein Gericht in Rom laut italienischen Medienberichten. Die
       Verurteilten sollen den blutigen Überfall zuvor geplant haben. An dem
       Angriff beteiligten sie sich gemeinsam mit Fans von Lazio Rom.
       
       Die Attacke am Rande der Europa-League-Partie zwischen Lazio Rom und
       Tottenham (0:0) am 22. November vergangenen Jahres hatte für großes
       Aufsehen gesorgt. In der Nacht vor dem Spiel hatte eine Gruppe von circa 30
       maskierten Gewalttätern die Tottenham-Anhänger in einem Lokal in der
       Innenstadt von Rom, am Campo de Fiori, überfallen. Die Angreifer verletzten
       zehn Fans, ein Engländer erlitt mehrere Stichwunden.
       
       Den Ermittlungen der italienischen Behörden zufolge handelte es sich um
       einen gezielten Angriff auf die Tottenham-Anhänger. Womöglich habe der
       Angriff einen antisemitischen Hintergund. Die Heimstätte der Hotspurs, das
       Stadion White Heart Lane, liegt in der Nähe des jüdisch geprägten Londoner
       Viertels Stamford Hill. Dies hat den Tottenham-Fans den Spitznamen „Yids“
       (Juden) eingebracht, [2][den sie bis heute mit Stolz verteidige]n.
       
       Während des Spiels im Römer Olympiastadion kam es zu antisemitischen
       Vorfällen. Lazio-Fans skandierten „Juden Tottenham“ und enthüllten ein
       Banner mit der Aufschrift „Befreit Palästina“.
       
       Die Uefa hatte Lazio daraufhin zu einer hohen Geldstrafe sowie zu einem
       Europacup-Spiel unter Ausschluss der Öffentlichkeit, ausgesetzt auf
       Bewährung, verurteilt. Erneute rassistische Vorkommnisse im
       Zwischenrundenspiel gegen Borussia Mönchengladbach im Februar führten
       schließlich zu der Bestrafung mit einem Geisterspiel. Dies trug der Klub
       beim Achtelfinal-Rückspiel gegen den VfB Stuttgart im März aus.
       
       30 Oct 2013
       
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