# taz.de -- Masseneinwanderung nach Israel: Exodus äthiopischer Juden beendet > Israel hat die letzten 450 „Falascha“ ins Heilige Land gebracht. Seit der > Staatsgründung sind mehr als 90.000 schwarze Juden nach Israel gekommen. (IMG) Bild: Endlich daheim: Die letzten 450 offiziellen Immigranten aus Äthiopien kommen in Israel an. TEL AVIV dpa | 65 Jahre nach der Staatsgründung hat Israel die Masseneinwanderung schwarzer Juden aus Äthiopien abgeschlossen. Die letzten 450 der Falascha (Wanderer/Migranten) kamen am Mittwoch mit zwei Flügen ins Heilige Land, wie die Jewish Agency mitteilte. Sie wurden auf dem internationalen Flughafen Ben Gurion bei Tel Aviv feierlich empfangen. Der Vorsitzende der für Immigration zuständigen Jewish Agency, Nathan Scharanski, sprach von einem „bewegenden historischen Moment". Er begleitete die Einwanderer auf dem Flug. Mit ihrer Ankunft endet die Operation „Kanfei Jona (Taubenflügel)“. Im Rahmen des letzten großen Einsatzes kamen in den vergangenen drei Jahren etwa 7000 Äthiopier nach Israel. Insgesamt hat Israel nach Informationen der Jewish Agency seit der Staatsgründung 1948 mehr als 90.000 Einwanderer aus Äthiopien aufgenommen. Zukünftig sollen Äthiopier, die ein „Recht auf Rückkehr"“als Juden geltend machen, nur noch individuell einen Aufnahmeantrag in Israel stellen dürfen. Rund 500 Demonstranten traten am Mittwoch vor dem Amtssitz des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu lautstark dafür ein, die Luftbrücke für mehr als 5000 weitere Äthiopier aufrechtzuerhalten, die keine Anerkennung als praktizierende Juden erhalten hatten. ## Auch in Israel diskriminiert Israelische Rabbiner sehen die äthiopischen Juden als Nachfahren des vor Jahrtausenden verlorenen jüdischen Stamms Dan an. Bei einigen Falascha wird das Judentum jedoch in Frage gestellt und sie müssen in Israel konvertieren. In ihrem afrikanischen Geburtsland lebten sie seit über 2500 Jahren rund um die historische Stadt Gondar im Norden des Landes. Israels Armee hat in der Vergangenheit Tausende der in Äthiopien verfolgten Juden mit Luftbrücken in ihre neue Heimat geholt - etwa Mitte der 1980er Jahre mit der Operation Moses und 1991 mit der Operation Salomon. Doch auch in Israel hat die Minderheit zum Teil unter Diskriminierung zu leiden. Für Aufsehen sorgte am Abend vor der letzten Luftbrücke der Sieg eines äthiopischen Models, Tahunia Rubel, bei der beliebten Fernsehshow „Big Brother“. Die Siegerin bekommt eine Million Schekel, umgerechnet mehr als 20.000 Euro. 29 Aug 2013 ## TAGS (DIR) Einwanderung (DIR) Israel (DIR) Äthiopien (DIR) Science-Fiction (DIR) Israel (DIR) Israel (DIR) Israel (DIR) Homosexualität (DIR) Israel (DIR) Israel ## ARTIKEL ZUM THEMA (DIR) Äthiopischer Spielfilm „Beti und Amare“: Aschenputtel der Steppe Magischer Realismus im von Mussolini besetzten Äthiopien: Das Spielfilmdebüt von Andy Siege spielt mit den Bildern und Genres. (DIR) Israels „Infiltranten“ sollen verschwinden: Freiwillige Ausreise oder Illegalität Tausende ungeliebte eingewanderte Afrikaner sollen aus Israel nach Uganda abgeschoben werden. Die Regierung in Kampela will davon jedoch nichts wissen. (DIR) Israel will Migranten abschieben: Ab nach Uganda! Israel hat einen Deal mit einem afrikanischen Land geschlossen. Dort sollen illegale Einwanderer hin – freiwillig oder mit Gewalt. (DIR) Syrien und Israel: Düstere Aussichten Ein Eingreifen der USA in Syrien hätte womöglich böse Folgen für Israel. Israelische Politiker versuchen sich aus dem Geschehen in Syrien herauszuhalten. (DIR) Eine Regenbogenfamilie in Israel: Lieben und leben lassen Fromm, lesbisch und Kinder – das geht eigentlich nicht zusammen. Bami und Orit sind ein Paar, das viel Toleranz übt und braucht. (DIR) Nahostgespräche abgesagt: Schweigen in Jericho Die Erschießung dreier Palästinenser durch israelische Soldaten empört selbst die Verhandlungswilligen. Die neue Gesprächsrunde steht unter keinem guten Stern. (DIR) Debatte Zweistaatenlösung: Denkt anders! Israel und Palästina verhandeln seit Jahrzehnten über eine Zweistaatenlösung. Es wird geredet, aber nichts getan. Sie sollten endlich damit aufhören.