# taz.de -- Überwachung des US-Geheimdienstes: NSA spionierte Vereinte Nationen aus
       
       > Laut „Spiegel“ hat der US-Geheimdienst auch die UN-Zentrale in New York
       > abgehört. Dabei sollen die Chinesen beim Mitspionieren ertappt worden
       > sein.
       
 (IMG) Bild: Auch nicht sicher vor der NSA: Konferenzraum der UN in New York
       
       BERLIN/LONDON rtr/dpa | Der US-Geheimdienst NSA hat einem Magazinbericht
       zufolge auch die Zentrale der Vereinten Nationen in New York abgehört. Der
       NSA sei es im Sommer 2012 gelungen, in die interne Videokonferenzanlage der
       UN einzudringen und die Verschlüsselung zu knacken, [1][berichtete der
       Spiegel] am Sonntag unter Berufung auf geheime Dokumente.
       
       Der Datenverkehr liefere den Geheimdienstlern die internen
       Video-Telekonferenzen der UN, hieß es darin. Die Spionageaktionen seien
       illegal, in einem bis heute gültigen Abkommen mit den UN hätten sich die
       USA verpflichtet, keine verdeckten Aktionen zu unternehmen.
       
       Binnen drei Wochen sei die Zahl der entschlüsselten Kommunikationen von
       zwölf auf 458 angestiegen. In einem Fall habe die NSA zudem den
       chinesischen Geheimdienst dabei ertappt, ebenfalls zu spionieren. Daraufhin
       habe die NSA das abgefangen, was zuvor die Chinesen abgehört hätten,
       berichtete der Spiegel weiter.
       
       Die NSA betreibt zudem in mehr als 80 Botschaften und Konsulaten weltweit
       ein eigenes Abhörprogramm, das intern „Special Collection Service“ genannt
       und oft ohne Wissen des Gastlandes betrieben werden. Auch in Frankfurt und
       Wien gebe es entsprechende Lauschposten. Die Existenz dieser Posten sei
       unter allen Umständen geheim zu halten, weil sonst schwerer Schaden den
       Beziehungen zum jeweiligen Gastland zugefügt werden könne, heißt es dem
       Magazin zufolge in den internen Dokumenten.
       
       ## Millionen für Google, Yahoo und Co.
       
       Ende vergangener Woche wurde zudem bekannt, dass die NSA Technologiefirmen
       wie Google, Microsoft oder Yahoo Millionenbeträge gezahlt haben soll, damit
       diese ihre Technologie den Geheimdienstanforderungen anpassen. Das
       berichtete der Guardian unter Berufung auf hochgeheimes Material aus den
       Enthüllungen des früheren US-Geheimdienstmitarbeiters Edward Snowden. Die
       Zeitung, die mit der britischen Regierung in Streit geraten ist,
       veröffentlichte auch Originalauszüge aus den Geheimdienst-Akten.
       
       Das Unternehmen Yahoo bestätigte in einer Stellungnahme Zahlungen. „Die
       Bundesgesetzgebung verpflichtet die US-Regierung, Anbieter für Kosten zu
       entschädigen, wenn sie von der Regierung verpflichtet werden, rechtliche
       Verfahren einzuführen. Wir haben im Einklang mit diesem Gesetz Erstattungen
       angefordert.“ Andere Firmen wie Microsoft äußerten sich nicht. Google
       behauptete, nicht an dem Überwachungsprogramm Prism teilgenommen zu haben,
       obwohl der Name der Firma explizit in einem der Originalauszüge der
       NSA-Akten als „PRISM-Provider“ erwähnt wird.
       
       25 Aug 2013
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] http://www.spiegel.de/politik/ausland/nsa-hoerte-zentrale-der-vereinte-nationen-in-new-york-ab-a-918421.html
       
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