# taz.de -- Jobangebot für US-Whistleblower: Russisches Facebook will Snowden
       
       > Kaum hat Edward Snowden den Moskauer Flughafen verlassen, kommt ein
       > Jobangebot: Das soziale Netzwerk „VKontakte“ hat Interesse an dem
       > Programmierer. 
       
 (IMG) Bild: Pavel Durov, Chef des Sozialen Netzwerks VKontakte, hat Edward Snowden nach Sankt Petersburg eingeladen.
       
       BERLIN ap/dpa | Whistleblower Edward Snowden hat nach dem Verlassen des
       Moskauer Flughafens ein erstes Jobangebot bekommen. Das geht aus einem
       [1][Bericht von CNN] hervor. „Ich lade Edward nach Sankt Petersburg ein und
       würde mich glücklich schätzen, wenn er sich dafür entscheidet, Teil eines
       herausragenden Teams von Programmierern bei VK zu werden“, schrieb Pavel
       Durov, Chef des Sozialen Netzwerks [2][VKontakte], auf seiner Profilseite.
       „Ich glaube, Edward würde sich dafür interessieren, mit seiner Arbeit die
       persönlichen Daten von Millionen Nutzern zu schützen."
       
       Pavel Durov wird auch als der russische Mark Zuckerberg bezeichnet. Sein
       Soziales Netzwerk VKontakte stellt in Osteuropa eine beliebte Alternative
       zu Facebook dar und hat 100 Millionen aktive Nutzer. Noch ist nicht
       bekannt, ob Snowden das Jobangebot annimmt. Weiterhin unbekannt ist auch,
       wo Snowden sich derzeit aufhält – aus Sicherheitsgründen, so Snowdens
       russischer Anwalt Anatoli Kutscherena.
       
       Unterdessen droht der Fall Snowden den Russlandbesuch von US-Präsident
       Barack Obama im kommenden Monat zu überschatten: Ob Obama wie geplant zu
       einem Vier-Augen-Gespräch mit Kremlchef Wladimir Putin nach Moskau reisen
       oder die Visite absagen werde, wolle das Weiße Haus in den kommenden Tagen
       bekanntgeben, kündigte Regierungssprecher Jay Carney am Montag an.
       
       Die geplante Teilnahme Obamas am G-20-Gipfel in St. Petersburg im September
       stehe zwar noch. Doch ein Zwischenstopp in der russischen Hauptstadt werde
       nun wegen der Uneinigkeit in der Causa Snowden und „anderer Probleme“ wie
       etwa Umstimmigkeiten beim Thema Syrien geprüft, sagte Carney weiter.
       
       Seitdem Russland dem US-Datenspionage-Enthüller Snowden vorübergehend Asyl
       gewährte, hat sich das ohnehin eher eisige Verhältnis zwischen Moskau und
       Washington noch einmal deutlich abgekühlt. Der jüngste Schritt Russlands
       erzürnt und brüskiert die USA, die Snowdens Auslieferung fordern und ihn
       wegen Spionage vor Gericht bringen wollen.
       
       6 Aug 2013
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] http://money.cnn.com/2013/08/05/technology/social/snowden-vkontakte/index.html
 (DIR) [2] http://vk.com/
       
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