# taz.de -- Die Sozialistische Internationale: Gabriel, der Spalter > Niemand kennt die Sozialistische Internationale. Die SPD will daher ein > neues Bündnis gründen. Griechenlands ehemaliger Ministerpräsident > protestiert. (IMG) Bild: Griechenlands früherer Ministerpräsident Papandreou, wirft Gabriel verleumderische Attacken und eine Spaltung der Linken vor. LEIPZIG dpa | Zur [1][150-Jahr-Feier] der deutschen Sozialdemokratie ist ein Streit um die von der SPD geplante Gründung eines neuen internationalen Vorreiterbündnisses entbrannt. Der Präsident der Sozialistischen Internationalen (SI), Griechenlands früherer Ministerpräsident Georgios Papandreou, warf SPD-Chef Sigmar Gabriel in einem offenen Brief an die SI-Mitgliedsparteien verleumderische Attacken und eine Spaltung der Linken vor. Über den [2][Brief] berichtete zuerst Spiegel Online. „Es ist bedauerlich, dass die Führung unserer deutschen Mitglieder versucht, die globale progressive Bewegung zu spalten, statt den Schulterschluss zu suchen“, schrieb Papandreou. Die SPD will wegen Unzufriedenheit über die SI eine neue internationale, sogenannte Progressive Allianz gründen. Zur Gründungsveranstaltung wurden für Mittwochabend Vertreter von rund 70 sozialdemokratischen Parteien in Leipzig erwartet – mitmachen wollen auch die britische Labour Party und die US-Demokraten. Die Allianz will unter anderem erörtern, wie ein sozial ausgewogener Fortschritt in Zeiten der Globalisierung erreicht werden kann. Der 1951 in Frankfurt wiedergegründeten SI mit Sitz in London gehören derzeit nach eigenen Angaben 162 Parteien und Organisationen aller Kontinente an. Allerdings fristet sie seit Jahren ein Schattendasein. Und die SPD verweist darauf, dass auch Evangelos Venizelos, Papandreous Nachfolger als Chef der griechischen Sozialisten, bei der „Progressive Alliance“ mitmachen wolle. ## Mubaraks Partei war Mitglied Die SPD hatte zuletzt ihre Mitgliedschaft in der Sozialistischen Internationalen praktisch auf Eis gelegt. Gabriel hatte betont, dass er sich nach seiner Wahl zum SPD-Vorsitzenden genauer die Arbeitsweise der SI angeschaut habe. Da sei er einigermaßen entsetzt gewesen, wer da noch so Mitglied sei. Umstritten war besonders die Mitgliedschaft der 1989 aufgenommenen Nationaldemokratischen Partei Ägyptens (NDP) des Langzeitmachthabers [3][Husni Mubarak] – 2011 wurde die NDP wegen der blutigen Auseinandersetzungen aus der SI ausgeschlossen. Man habe lange die Hoffnung gehabt, dass bestimmte Organisationen über die SI-Mitgliedschaft demokratisiert werden könnten, hatte Gabriel zuletzt erläutert. Es gebe aber heute eine völlig verknöcherte Struktur. Er hatte mit Blick auf die SI zudem betont: „Da gibt es aus meiner Sicht einen korrupten Generalsekretär.“ Papandreou und Generalsekretär Luis Ayala verwahrten sich nun gegen „persönliche Angriffe, Verleumdungen und falsche Behauptungen“. 22 May 2013 ## LINKS (DIR) [1] /!116469/ (DIR) [2] http://www.spiegel.de/politik/deutschland/papandreou-wirft-gabriel-spaltung-der-globalen-linken-vor-a-901022.html (DIR) [3] /!114586/ ## TAGS (DIR) SPD (DIR) Sigmar Gabriel (DIR) Europäische Linke (DIR) Griechenland (DIR) SPD (DIR) SPD (DIR) Eurokrise (DIR) SPD (DIR) Jugendarbeitslosigkeit ## ARTIKEL ZUM THEMA (DIR) Biografie über August Bebel: Der ausgegrenzte Aufsteiger Vor 100 Jahren starb August Bebel, der „Kaiser der Arbeiter“. Er verkörperte die Sozialdemokratie vor 1914 – gerade in ihren Widersprüchen. (DIR) Erhard Eppler über 150 Jahre SPD: „Ich habe nie viel von Moral geredet“ Erhard Eppler über 150 Jahre SPD, den Kult um Helmut Schmidt, das Phänomen Merkel und das Glück des Ökologischen. (DIR) Die Linke zur Eurokrise: Währungsunion währt nicht ewig Eine neue Studie der Rosa-Luxemburg-Stiftung klärt über die Gründe für die Eurokrise auf. Die Linke fügt Strategien zur Lösung hinzu. (DIR) Genossen feiern Geburtstag: Tausend Jahre SPD Es gibt sie noch: Genossen, die der Partei treu sind. Die ihr Leben an ihr ausrichten. Die Urbans sind Sozialdemokraten in der fünften Generation. (DIR) Kommentar Europas Jugend: Die Hoffnung stirbt zuerst Die europäische Krisenpolitik raubt den Menschen mehr als ihren Wohlstand: Es ist die Idee der Zukunft selbst, die zum umkämpften Gut geworden ist.