# taz.de -- Argentinien und die Schulden: Staatsbankrott nochmal verschoben
       
       > Vor zehn Jahren haben die meisten Gläubiger Argentiniens auf ihr Geld
       > verzichtet – bis auf Paul Singer. Ein New Yorker Bezirksgericht hat nun
       > Argentinien mehr Zeit gegeben.
       
 (IMG) Bild: Arbeiter in Buenos Aires beim Generalstreik Mitte November.
       
       NEW YORK dpa | Argentinien gewinnt im Streit mit US-Hedgefonds um alte
       Staatsschulden wertvolle Zeit. Ein Berufungsgericht hat das Urteil eines
       New Yorker Bezirksgerichts zunächst ausgesetzt, das das lateinamerikanische
       Land in die Zahlungsunfähigkeit hätte treiben können. Eine endgültige
       Entscheidung soll später fallen. Für den 27. Februar ist eine Anhörung
       angesetzt, wie US-Medien am späten Mittwoch (Ortszeit) meldeten.
       
       Hintergrund des Streits ist Argentiniens Staatspleite vor zehn Jahren.
       Damals hatte der Großteil der Gläubiger bei einer Umschuldung mitgemacht
       und dabei auf viel Geld verzichtet. Ein kleiner Teil der Gläubiger besteht
       jedoch bis heute auf der vollen Rückzahlung des geliehenen Geldes -
       darunter auch eine Gruppe von Hedgefonds um Milliardär Paul Singer, die
       kurz vor dem Bankrott Anleihen zum Schnäppchenpreis aufgekauft hatten.
       
       Singer führt darum einen Rechtsstreit in den USA. Der New Yorker
       Bezirksrichter Thomas Griesa hatte in der vergangenen Woche entschieden,
       dass Argentinien den Hedgefonds das Geld in vollem Umfang auszahlen muss.
       
       Wenn das Land sich geweigert hätte, hätten auch alle übrigen Gläubiger kein
       Geld gesehen - es wäre zu einem Zahlungsausfall gekommen. Das US-Gericht
       besitzt dieses Druckmittel, weil die Abwicklung der Zahlungen über die Bank
       of New York Mellon läuft.
       
       29 Nov 2012
       
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