# taz.de -- Konflikt im Südsudan: 4,6 Millionen Menschen hungern
       
       > Die Lage im Südsudan verschlechtert sich zunehmend. Die UN verlängert den
       > Blauhelmeinsatz, um Zivilisten vor den Kämpfen zu schützen.
       
 (IMG) Bild: Warten auf Essen in Mingkaman – seit über einem Jahr sind die Menschen auf Essensrationen angewiesen.
       
       BONN/NEW YORK dpa/ap | Im Südsudan hungern immer mehr Menschen. Wie die
       Hilfsorganisation Care am Donnerstag in Bonn mitteilte, werden im Juli nach
       einer aktuellen Prognose etwa 4,6 Millionen Südsudanesen keinen
       ausreichenden Zugang zu Nahrungsmitteln haben. Im Bundesstaat Unity sei
       bereits jetzt jedes dritte Kind mangelernährt. „Insbesondere Kleinkinder
       unter zwei Jahren leiden an erheblichen Folgen wie etwa
       Wachstumsstörungen“, hieß es.
       
       Die Hilfsorganisation kündigte an, ihren Hilfseinsatz und
       Ernährungsprogramme in dem Land auszuweiten. Im erst 2011 unabhängig
       gewordenen Südsudan herrscht Chaos, seit im Dezember 2013 ein Machtkampf
       zwischen Präsident Salva Kiir und seinem ehemaligen Vize Riek Machar
       eskaliert war. Zehntausende Menschen sind auf der Flucht. Der Konflikt hat
       auch ethnische Hintergründe.
       
       Die Vereinten Nationen haben das Mandat der UN-Friedensmission im Südsudan
       bis Ende November verlängert. Das ölreiche Land im Osten des afrikanischen
       Kontinents erlebt derzeit eine neue Welle der Gewalt zwischen den
       rivalisiernden Kräften. Den UN zufolge ist die Situation so schlimm wie
       seit mehreren Monaten nicht mehr.
       
       Der Blauhelmeinsatz besteht aus mehr als 11.000 Soldaten und Polizisten und
       hat mehr als 100.000 Zivilisten monatelang vor den Kämpfen geschützt.
       Mehrere Friedensübereinkünfte für das Land schlugen bislang fehl. Der
       Weltsicherheitsrat droht seit Monaten Sanktionen gegen diejenigen an, die
       den Weg zu Frieden im Südsudan blockieren, in diesem Jahr wurde sogar ein
       spezielles Sanktionskomitee gegründet. Strafmaßnahmen wurden aber bislang
       keine erlassen.
       
       29 May 2015
       
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