# taz.de -- Finale Copa América: Chile behält die Nerven
       
       > Gastgeber Chile ist erstmals Sieger der Copa América. Im Elfmeterschießen
       > trifft für Argentinien nur Messi das Tor. Vier Chilenen treffen aber
       > auch.
       
 (IMG) Bild: Was für ein Trumm: Arturo Vidal mit dem Pokal
       
       SANTIAGO dpa | Chile hat erstmals die Copa América gewonnen. Argentinien
       dagegen kann einfach kein großes Fußball-Finale mehr gewinnen. Ein Jahr
       nach der Niederlage im WM-Endspiel gegen Deutschland verlor das Team um
       Lionel Messi am Samstag auch das Finale gegen Gastgeber Chile nach
       Elfmeterschießen mit 1:4. In den 120 Minuten zuvor hatte es keine Tore
       gegeben. Der zweimalige Weltmeister Argentinien wartet damit seit 1993 auf
       einen Copa-Sieg.
       
       Chile feierte erstmals einen großen Triumph. Im Elfmeterschießen hatten die
       Gastgeber vor 48.000 Zuschauer im ausverkauften Estadio Nacional von
       Santiago die besseren Nerven. Alle Spieler trafen. Bei den Argentiniern war
       nur Messi vom Elfmeterpunkt erfolgreich gewesen. Gonzalo Higuaín schoss
       danach den Ball über die Latte. Chiles Torwart Claudio Bravo hielt den
       darauffolgenden Schuss von Éver Banega.
       
       Bei den Chilenen erzielten Matías Fernández, der Ex-Leverkusener Arturo
       Vidal, Charles Aránguiz und Alexis Sánchez die Treffer zum umjubelten
       Copa-Sieg. In 24 Spielen bei Südamerika-Meisterschaften hatte Chile zuvor
       kein einziges Mal gegen die Argentinier gewinnen können.
       
       Chile habe mit seiner stärkeren Team-Offensive auf dem Spielfeld den Ball
       gegen einen mächtigen Rivalen vorwiegend in den eigenen Reihen gehalten,
       erklärte der Coach der neuen América-Meister Jorge Sampaoli. Argentiniens
       Trainer Gerardo Martino bewertete dagegen das Spiel als ausgeglichen.
       „Beide Teams haben es erreicht, das Spiel des Gegners zu neutralisieren“,
       erklärte er vor der Presse. Deshalb hätten weder Messi noch Higuaín, aber
       auch nicht die Chilenen Vidal oder Sánchez ein offensives Spiel entwickeln
       können.
       
       „Wieder einmal Zweite, wieder ein verpasstes Ziel“, klagte Ángel Di María,
       der in der ersten Halbzeit vom Coach Gerardo Martino wegen einer möglichen
       Muskelzerrung gegen Ezequiel Lavezzi ausgewechselt wurde. Die argentinische
       Presse reagierte mit ähnlichem Pessimismus: „Alptraum II“ bezeichnete die
       Sportzeitung Olé die „zweite Niederlage in einem Finalspiel in einem Jahr“,
       nach dem 0:1 gegen Deutschland bei der WM in Brasilien.
       
       Das Spiel um Platz 3 gewann Peru bereits am Freitag in Concepcion gegen
       Paraguay mit 2:0. Die Tore erzielten André Carrillo (47.) und Paolo
       Guerrero (89.).
       
       5 Jul 2015
       
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