# taz.de -- Radverkehr: Grüne stellen sich hinter Volksbegehren
       
       > Parteichef Wesener drängt den rot-schwarzen Senat zu einem Kompromiss mit
       > den Initiatoren
       
 (IMG) Bild: Das Volksbegehren Fahrrad will das Radeln in Berlin sicherer und schneller machen.
       
       Daniel Weseners Bestandsaufnahme ist kurz und knapp: „Wer hier in Berlin
       Fahrrad fährt, lebt gefährlich“, sagt der Landeschef der Grünen. Seine
       Partei will darum das angelaufene Fahrrad-Volksbegehren unterstützen.
       Wesener setzt allerdings darauf, dass es nicht zu einem Volksentscheid
       kommen muss, um die geforderten sicheren Radwege, Fahrrad-Highways oder
       Stellplätze durchzusetzen: Der Grünen-Chef drängte jetzt den rot-schwarzen
       Senat zu einem Kompromiss mit den Initiatoren des Volksbegehrens.
       
       Wesener und die Fraktionsvorsitzende Antje Kapek haben an diesem
       Mittwochmorgen eingeladen, um einen 10-Punkte-Plan vorzustellen, der Berlin
       zur Fahrrad-Hauptstadt machen soll. Den passenden Rahmen liefert ein
       kultiger Radladen in Mitte, auch wenn manche der trendigen Fixies – Räder
       mit starrer Nabe –, ohne Bremsen Probleme bei einer Verkehrskontrolle
       hätten. Aus grüner Sicht behandelt Rot-Schwarz mit SPD-Verkehrssenator
       Andreas Geisel den Radverkehr „bis heute mehr als stiefmütterlich“. Kapek
       weist darauf hin, dass das Land 2015 nur 3,40 statt jener 5 Euro pro
       Einwohner ausgab, die es sich als Ziel gesetzt hatte – und auch mit fünf
       Euro noch weit unter dem Bundesschnitt von 10 Euro liegen würde. Ganz zu
       schweigen von anderen europäischen Städten. Wäre das Fahrrad-Volksbegehren
       erfolgreich, würden sich die jährlichen Ausgaben nach grünen Berechnungen
       auf rund 13 Euro pro Kopf erhöhen.
       
       Mit Blick auf eine mögliche Zusammenarbeit von SPD und Grünen in einer
       künftigen Landesregierung sieht Wesener keine Sollbruchstelle zwischen
       Auto-Sozen und Fahrrad-Grünen: Auch bei der SPD gebe es viele, die die
       Bedeutung des Radverkehrs erkannt hätten. Davon sprechen für ihn auch
       zahlreiche Papiere und Festlegungen in der Verkehrsverwaltung und in der
       Koalition: Wenn all das Wirklichkeit wäre, hätte man kein Problem, sagte
       Wesener. Doch die Umsetzung würde halt fehlen.
       
       1 Jun 2016
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Stefan Alberti
       
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