# taz.de -- EMtaz: La Kolumne: Ginsberg in Kuba > Eine Ausstellung im Centre Pompidou zeigt die Beat Generation. Das war zu > einer Zeit, als Kultur noch wichtiger als Fußball war. (IMG) Bild: Auch hier: Kultur schlägt Fußball – Eingang zum Centre Pompidou in Paris Es ist rührend, wenn Allen Ginsberg vom Krieg erzählt. Also, von seinem Krieg. Gegen das Establishment. Das war damals das puritanische Amerika, McCarthy, Eisenhower, Nixon. Im Centre Pompidou gibt es gerade [1][eine Ausstellung über die Beat Generation]. 50er, 60er Jahre, das war damals, als Kultur und Literatur noch wichtiger waren als Fußball. Beim Vorbeischlendern begegnet einem die fantastische Rolle, 170 Fuß lang, auf die Jack Kerouac „On the Road“ getippt hat, das eine zentrale literarische Werk dieser ästhetischen, existenziellen und sexuellen Freiheits- und Aufbruchsbewegung. Das andere ist das Gedicht „Howl“ des schwulen jüdischen New Yorker Intellektuellen Ginsberg, der da auf einem Bildschirm spricht. Es wurde zunächst zensiert, was ideal war, denn dadurch ging es erst richtig ab. Die Jungen traten damals gegen die Alten an, die ihnen die Zukunft zu verwehren schienen. ## San Francisco, Big Sur und Paris Heute sind sie die Alten, die den Jungen die Zukunft verwehren. The times they are a-changing. (Dylan kommt in der Ausstellung auch vor.) Die Beatniks drehten jede Menge Filme von sich, auf denen sie einfach im Raum sind oder vor sich hin brabbeln. Sie fotografierten sich beim Essen oder beim Schönsein. Will sagen: Sie waren ein modernes soziales Netzwerk. Ihre Sehnsuchtsorte waren allerdings analog: San Francisco, Big Sur und Paris, Frankreich. Ginsberg war auch in Kuba. Er hielt sich für einen Marxisten, wurde dort aber schwer desillusioniert, als er sagte, er finde den Che „cute“, also süß. Da standen Fidels homophobe Supersozialisten aber so was von nicht drauf. Ginsberg kriegt sich kaum ein, als er das in dem Filmausschnitt erzählt. Als er dann noch sagte, Raul Castro sei doch auch schwul, wurde er deportiert. 11 Jul 2016 ## LINKS (DIR) [1] https://www.centrepompidou.fr/cpv/ressource.action?param.id=FR_R-33a9dae3-7aeb-4e3f-9084-29dcbdefaf60&param.idSource=FR_E-a21b6302-59ed-44fd-9f0f-74192ce9e335 ## AUTOREN (DIR) Peter Unfried ## TAGS (DIR) Schwerpunkt Fußball-EM 2024 (DIR) EMtaz Meinung (DIR) Schwerpunkt Fidel Castro (DIR) Centre Pompidou (DIR) Fußball (DIR) Schwerpunkt Fußball-EM 2024 (DIR) Schwerpunkt Fußball-EM 2024 (DIR) EMtaz Bericht/Analyse (DIR) Schwerpunkt Fußball-EM 2024 (DIR) Schwerpunkt Fußball-EM 2024 (DIR) Schwerpunkt Fußball-EM 2024 ## ARTIKEL ZUM THEMA (DIR) EMtaz: Kommentar zum Ende der Euro: Das Wunder von Paris Terrorangst, Hooligans, Brexit: Die EM war politisiert wie nie. Doch der Sport holte sich zurück, was ihm gehört. Zum Glück. (DIR) EMtaz: Frankreich nach dem Finale: Einladung zum Mittag Statt des großen Jubels gibt es nun eine Fehleranalyse. Immerhin dürfen Deschamps und Les Bleus zum Dinner im Élysée-Palast. (DIR) EMtaz: Portugal feiert seine Fußballhelden: Lissabon, 10. Juli – Vitória! Normalerweise scheitern die Portugiesen regelmäßig bei großen Turnieren. Nun ist der Fatalismus besiegt worden – und ein Land erlöst. (DIR) EMtaz: Fußball und Europa: Es ist Zeit, die Tribüne zu verlassen Von Jim Morrisons Grab über das Bataclan ins Stade de France: Was sagt diese Fußball-Europameisterschaft über unsere Zeit aus? (DIR) EMtaz: La Kolumne: Wenn der Schweiß perlt Im Comicstreifen „Asterix erobert Rom“ suchen die Helden den Passierschein A38. Das Verfahren im Pariser Parc des Princes ähnelt dem ungemein. (DIR) EMtaz: La Kolumne: Morrison vs. Platini „This is the end, my only friend, the end“: In der Rue Beautreillis in Paris treffen zwei tragische Fälle aufeinander.