# taz.de -- Hunderte gegen Naziaufmarsch in Jena: Thügida, eingekesselt
       
       > Jena zeigt Gesicht gegen rechts: Mehr als 3.000 Menschen gehen auf die
       > Straßen und demonstrieren gegen einen Aufmarsch von Thügida. Es blieb
       > weitgehend friedlich.
       
 (IMG) Bild: Damenviertel, Jena
       
       JENA dpa | Begleitet von einem massiven Aufgebot der Polizei haben in Jena
       mehrere Tausend Menschen gegen einen rechten Aufmarsch demonstriert. Dabei
       stoppten am Mittwochabend Hunderte linke Gegendemonstranten mit einer
       Sitzblockade den Zug der Thügida-Teilnehmer. Deren Anhänger waren
       regelrecht eingekesselt. Polizisten hätten sie daraufhin zu einem Bahnhof
       begleiten müssen, sagte eine Polizeisprecherin. Die Beamten sprachen aber
       von einem weitgehend friedlichen Verlauf. Bei ähnlichen Protesten Ende
       April gab es in Jena Ausschreitungen mit verletzten Polizisten.
       
       Diesmal hätten Gegendemonstranten mehrfach versucht, Absperrungen zu
       durchbrechen, sagte die Sprecherin. Nach ihren Angaben setzten die Beamten
       Pfefferspray ein. Über Verletzte und Festnahmen gab es zunächst keine
       Angaben. Laut der Polizei versammelten sich 180 Teilnehmer der
       Thügida-Bewegung. Sie wird nach Einschätzung vom Thüringer
       Verfassungsschutz von Rechtsextremen dominiert. 3.500 Menschen gingen gegen
       die Kundgebung auf die Straße.
       
       Während des Zuges durch ein als bürgerlich geltendes Viertel flogen immer
       wieder Wasserbomben, Äpfel und Eier. Die Polizei verhinderte vereinzelt
       Zusammenstöße zwischen den Thügida-Anhängern und Gegendemonstranten.
       Mehrere Hundert Polizisten aus Thüringen und Sachsen waren im Einsatz. Zwei
       Wasserwerfer hielten sich in Stellung, wurden aber nicht eingesetzt. Über
       der Stadt kreiste ein Hubschrauber.
       
       Die Anhänger von Thügida trugen Fackeln und führten einen Sarg mit der
       Aufschrift „Antifa“ mit. Der 17. August ist regelmäßig Termin für
       Demonstrationen Rechter, da an diesem Tag im Jahr 1987 der
       Hitler-Stellvertreter Rudolf Heß im Gefängnis starb.
       
       In der gesamten Stadt gab es verschiedene Aktionen gegen den Aufmarsch.
       Entlang des Demonstrationszuges stellten Anwohner Lautsprecher in die
       Fenster und beschallten die Teilnehmer mit lauter Musik. Die Fahrbahn wurde
       mit bunter Kreide bemalt. Auf Transparenten war unter anderem zu lesen „Wir
       haben in unserem Kiez lieber 1.000 Flüchtlinge als einen Nazi“ oder „Der
       rechte Weg ist niemals rechts“.
       
       18 Aug 2016
       
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