# taz.de -- Kommentar Waffenstillstand für Syrien: Skepsis leider angebracht
       
       > Nicht nur die Schwachstellen des Abkommens zur Waffenruhe sind Grund für
       > Zweifel. Der Krieg in Syrien ist nicht zu gewinnen.
       
 (IMG) Bild: Aleppo, Syrien: Werden in nächster Zeit wirklich keine Waffen zum Einsatz kommen?
       
       [1][Ab Montagabend schweigen in Syrien endlich die Waffen.] Nicht nur für
       ein paar Stunden oder wenige Tage, sondern mindestes für einige Wochen oder
       gar Monate. Hunderttausende schwer notleidende Menschen können endlich von
       der UNO mit überlebenswichtigen Gütern versorgt werden. Es wäre wunderbar,
       wenn sich diese nach der jüngsten russisch-amerikanischen Vereinbarung
       aufkeimende Hoffnung erfüllen würde und die Skeptiker unrecht behielten.
       
       Für Skepsis gibt es leider einigen Anlass. Zum einen die Schwachstellen der
       Vereinbarung selber. Zum anderen der Umstand, dass wichtige
       kriegsbeteiligte Akteure wie die Türkei nicht in die Verabredung einer
       Waffenruhe miteinbezogen wurden. Mit Angriffen gegen die syrischen Kurden,
       die die Regierung Erdoğan nach eigenem Bekunden fortsetzen will, könnte die
       Türkei eine Waffenruhe zwischen den syrischen Regierungstruppen und den von
       Washington eingebundenen Oppositionsmilizen sabotieren.
       
       Doch selbst wenn das nicht passieren sollte und es tatsächlich zu einer
       länger anhaltenden Waffenruhe kommt: Das mittel- und langfristig größte
       Problem der russischen-amerikanischen Vereinbarung liegt in ihrem dritten
       Punkt, der geplanten Kooperation bei der militärischen Bekämpfung des
       „Islamischen Staates“ und des syrischenAl-Qaida-Ablegers Al-Nusra-Front.
       
       Der „Krieg gegen den Terrorismus“, den der ehemalige US-Präsident George W.
       Bush heute vor 15 Jahren nach den Anschlägen vom 11. September ausgerufen
       hatte, ist vollkommen gescheitert. Es ist ein asymmetrischer Krieg, wie ihn
       die vermeintlich haushoch überlegenen Militärweltmächte USA und Russland
       bereits in Afghanistan, Tschetschenien und Irak verloren haben.
       
       Auch in Syrien ist dieser Krieg selbst mit einer noch so engen
       militärischen Kooperation zwischen den USA und Russland nicht zu gewinnen.
       
       11 Sep 2016
       
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