# taz.de -- Austauschprogramm an der Uni Leipzig: Fragwürdige Partnerschaften
       
       > Das Panda-Programm lockt chinesische Studierende an die Uni Leipzig.
       > Nachdem Kritik daran aufkam, prüft die Hochschule nun die
       > Kooperationspartner.
       
 (IMG) Bild: Viele Chinesen hoffen auf ein Masterstudium im Ausland. Agenturen nutzen das aus
       
       LEIPZIG taz | Unzufriedene chinesische Studenten stoßen auf Resonanz: Das
       umstrittene studentische Austauschprogramm „Panda“ wird derzeit von der
       Universität Leipzig überprüft und evaluiert. „Das Akademische Auslandsamt
       der Universität Leipzig bedauert, dass einige Teilnehmer des
       Panda-Programms negative Erfahrungen gemacht haben, und nimmt deren Kritik
       sehr ernst“, sagte Pressesprecher Carsten Heckmann auf Nachfrage.
       
       Heckmann zufolge wurden bereits Schritte eingeleitet, um das Programm zu
       überprüfen und transparenter zu machen. Die Ergebnisse könnten sich auf die
       künftige Vertragsgestaltung auswirken.
       
       Die taz hatte im November über das Programm der Panda Wirtschafts- und
       Kulturaustausch GmbH berichtet. Das Akademische Auslandsamt der Universität
       Leipzig bietet es in Kooperation mit dem interDaF e. V. am Herder-Institut
       und der Panda GmbH für chinesische Studierende an. Einige Teilnehmer hatten
       sich negativ über das Programm geäußert. Die Gründe: falsche Versprechen,
       fehlende Verträge und überhöhte Gebühren.
       
       Inzwischen wurden die Internetseiten des Akademischen Auslandsamtes
       erneuert. Dort sind jetzt mehr Informationen zur Programmkoordination und
       zu den aufnehmenden Hochschulen aufgeführt, auch die Kosten sind weitgehend
       aufgeschlüsselt. Der Betrag der dubiosen „Auslandsgebühr“ in Höhe von 2.200
       Euro taucht jedoch auch auf den überarbeiteten Seiten nicht auf.
       
       ## Die Beschwerden der Studierenden
       
       Die chinesischen Studenten hatten bemängelt, dass ihnen Partneragenturen in
       China Studienplätze in Deutschland garantiert hätten, für die sie sich in
       Wahrheit aber wie alle anderen vor Ort bewerben und gegebenenfalls ein
       Auswahlverfahren durchlaufen müssen – mit dem Risiko, abgelehnt zu werden.
       Zudem habe es zwischen ihnen und der in Leipzig ansässigen Panda GmbH keine
       Verträge gegeben.
       
       Um diese Kritik auszuwerten, habe das Akademische Auslandsamt Gespräche mit
       der Panda GmbH und den Agenturen in China geführt, berichtet Heckmann. Auch
       habe man eine Befragung unter den Programmteilnehmern begonnen. „Das
       Gespräch mit der Panda GmbH und diese erste Teilnehmerbefragung machten
       Probleme mit der Beratung der Agenturen in China deutlich“, sagt Heckmann.
       
       Die Panda GmbH habe sich verpflichtet, in der Zusammenarbeit mit den
       Agenturen für mehr Transparenz zu sorgen. „Die Agenturen haben versichert,
       dass sie, wie auch in ihren staatlich vorgeschriebenen Verträgen
       vorgesehen, keine Studienplätze versprechen“, betont Heckmann. Für Ende
       dieses Jahres sei eine Befragung aller aktuellen und ehemaligen
       Panda-Teilnehmer geplant, voraussichtlich mit wissenschaftlicher
       Begleitung. Der Fokus solle auf den Veränderungen im Programm liegen
       
       13 Feb 2017
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Lisa Kutteruf
       
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