# taz.de -- Smarte Kondome: Gummis endlich intelligent
       
       > Wie hoch ist die Durchschnittsstoßgeschwindigkeit beim Sex? Eine
       > britische Firma ermöglicht digitale Kontrolle für den Penis.
       
 (IMG) Bild: Endlich wird penislastiger Sex protokolliert – danke, i.Con!
       
       Unmöglich, es zu schreiben, ohne Freudentränen abzusondern: Endlich wird
       das Kondom intelligent, der Geschlechtsverkehr quantifizierbar.
       Jahrhundertelang stellte man sich scheinbar unklärbare Fragen à la: Wie
       hoch ist die Durchschnittsstoßgeschwindigkeit beim Sex, welche Auswirkungen
       hat das auf meine Körpertemperatur, und verliere ich bei all der Plackerei
       wenigstens ein paar Kalorien?
       
       Antworten gibt hoffentlich bald ein Produkt aus dem Hause British Condoms:
       Ein Ring namens „i.Con“, der über einem gewöhnlichen Kondom getragen wird,
       soll all diese Daten sammeln. Im Idealfall könne das „Smart Condom“ sogar
       vor Chlamydien und Syphilis warnen. Das Allerbeste: Seine Werte kann man
       direkt in sozialen Netzwerken teilen – und so die Messlatte für die
       Bekannten höher legen.
       
       Mitmachen muss jeder, Ausreden gibt’s keine: Der Umfang des Rings ist
       verstellbar. Laut Hersteller soll die wohl bedeutendste Erfindung des
       laufenden Jahrtausends noch in diesem Jahr auf den Markt kommen und 60
       Pfund kosten. Es wurde auch wirklich Zeit. Dildos, die Daten über
       Benutzungshäufigkeit speichern und sich mittels App vom Partner am anderen
       Ende der Welt oder einem gewieften Hacker bedienen lassen, existieren
       längst.
       
       Denkbar wäre auch, die von i.Con erfassten Informationen auf seinem
       Tinder-Profil zu veröffentlichen, um der subjektiven Wahrnehmung von
       Attraktivität knallharte Fakten entgegenzusetzen. Außerdem können Männer
       mit überschüssiger libidinöser Energie zusätzlich zu ihren begehrten „Dick
       Pics“ dann auch gleich ein paar aussagekräftige Angaben verschicken. Und
       Pornodarsteller packen die Protokolle in ihre Bewerbungsmappe.
       
       Betet dafür, dass es den Machern gelingt, die nötigen Sensoren und
       Nanochips irgendwie in den kleinen Ring zu friemeln! Der Akku hält
       allerdings nur sechs bis acht Stunden. Muss man halt zwischendurch mal eine
       Ladepause einlegen.
       
       7 Mar 2017
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Cornelius Oettle
       
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