# taz.de -- Konkrete Pläne von Hertha BSC: Neues Stadion – aber bitte in Berlin!
       
       > Bereits 2025 will der Erstligist in einem neuen Stadion spielen. Am
       > liebsten soll das auf dem Olympiagelände stehen – sonst in Brandenburg.
       
 (IMG) Bild: Ist für Hertha zu weitläufig: Olympiastadion in Berlin
       
       Um 13.30 Uhr ist im vollgepackten Clubhaus offiziell, was eigentlich schon
       seit dem Vortag klar war: Hertha möchte bleiben. Nicht im Olympiastadion
       natürlich, das dem Verein zu groß, zu weitläufig und irgendwie zu unmodern
       ist. Aber schon auf dem Olympiagelände. Dort will der Club ein neues,
       reines Fußballstadion mit einer Kapazität von 55.000 Plätzen bauen,
       zwischen dem Hockeystadion und der Hanns-Braun-Straße. „Es ist unstrittig,
       dass alle Fans und Verantwortlichen Berlin favorisieren“, sagt Präsident
       Werner Gegenbauer am Donnerstag.
       
       Damit entspricht der Verein dem Wunsch vieler Mitglieder, die sich vehement
       gegen einen Bau in Brandenburg ausgesprochen hatten. Aus der Debatte raus
       ist das Umland aber noch nicht: Der Brandenburg-Park in Ludwigsfelde sei
       zweiter Favorit, wenn es im Olympiapark nicht klappen sollte, so die
       Hertha-Verantwortlichen bei der Vorstellung der Standortanalyse.
       
       Bereits 2025 soll das neue Stadion eröffnet werden – dafür braucht es vor
       allem eines: das Einverständnis des Senats. Der möchte nicht auf einem
       „Millionengrab Olympiastadion“ (SPD-Sportsenator Andreas Geisel) sitzen
       bleiben und auch ungern auf die 5 Millionen Euro Miete verzichten.
       
       Dass Hertha mittelfristig ein neues Stadion möchte, ist ein
       nachvollziehbarer und notwendiger Wunsch. Die alte Betonschüssel
       Olympiastadion, notorisch zugig und stimmungstrübe, nach
       Vereinsinformationen im Schnitt nur zu 64 Prozent ausgelastet (der
       Bundesligadurchschnitt liegt bei 92 Prozent), ist mehr Last als Lust.
       
       Ein reines Fußballstadion ohne Laufbahn brachte anderen Erstligisten mehr
       Zuspruch und höhere Einnahmen. Im Olympiapark könnte Hertha auf bestehende
       Infrastruktur zurückgreifen, die funktionierende Verkehrsanbindung nutzen
       und die skeptischen Anhänger von einer allzu großen Umgewöhnung verschonen.
       Kritisch bleibt die Finanzierung. „Zu hundert Prozent privat finanziert“,
       verspricht Hertha. Wie und für wie viel Geld, dazu wollte sich niemand
       äußern.
       
       Trotz langer Suche hat der Club also in Berlin keinen weiteren Standort
       gefunden. Bei allen Beteuerungen, Ludwigsfelde sei „keine Notlösung,
       sondern eine Alternative“ (Gegenbauer), ist das doch eher die Notlösung.
       Der Olympiapark ist so die einzig sinnvolle Wahl. Schön.
       
       30 Mar 2017
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Alina Schwermer
       
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