# taz.de -- Präsidentenwahl im Iran: Ahmadinedschad tritt noch einmal an
       
       > Ex-Präsident Mahmud Ahmadinedschad will bei der Wahl im Mai antreten.
       > Seine Registrierung muss vom Wächterrat noch geprüft werden.
       
 (IMG) Bild: Rat vom geistlichen Führer? Auf dem Ohr ist Ahmadinedschad taub
       
       TEHERAN ap | Der frühere iranische Staatschef Mahmud Ahmadinedschad hat
       überraschend seine Bewerbung [1][für die Präsidentenwahl] eingereicht.
       Reporter der Nachrichtenagentur AP beobachteten am Mittwoch, wie verblüffte
       Vertreter der Wahlbehörde die Unterlagen des Ex-Präsidenten bearbeiteten.
       Nach der Registrierung sagte Ahmadineschad, eine Empfehlung des geistlichen
       Führers Ajatollah Ali Chamenei, auf eine Bewerbung zu verzichten, sei „nur
       ein Ratschlag“ gewesen.
       
       Seit Dienstag und bis einschließlich Samstag können sich Kandidaten für die
       am 19. Mai stattfindende Wahl registrieren lassen. Mehr als 120
       voraussichtliche Bewerber haben das bereits getan. Sie werden vom
       Wächterrat geprüft, der am 27. April die endgültige Kandidatenliste
       bekanntgeben will.
       
       Ahmadinedschad beschrieb seine Anmeldung für die Wahl als Hilfe für seinen
       früheren Vizepräsidenten und engen Vertrauten Hamid Baghaei, der sich am
       Mittwoch ebenfalls als Bewerber registrieren ließ. Neben Baghaei hat mit
       Ebrahim Raisi ein weiterer Konservativer erklärt, kandidieren zu wollen. Er
       steht Chamenei nahe. Amtsinhaber Hassan Ruhani ist bereits für eine erneute
       Kandidatur qualifiziert.
       
       Im September 2016 hatte Chamenei Ahmadinedschad empfohlen, sich nicht
       aufstellen zu lassen. Die iranische Nachrichtenagentur Isna berichtete
       daraufhin, dass der frühere Staatschef nicht bei den Präsidentschaftswahlen
       antreten werde. Viele Hardliner im Iran erhoffen sich heute jedoch einen
       Kandidaten, der dem US-Präsidenten Donald Trump mit starken Worten die
       Stirn bieten kann.
       
       Ahmadinedschad war von 2005 bis 2013 iranischer Präsident gewesen. Der
       Hardliner hatte für kontinuierliche Spannungen mit dem Westen gesorgt.
       Unter anderem baute er das Atomwaffenprogramm des Landes aus und rief zur
       Zerstörung Israels auf.
       
       12 Apr 2017
       
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