# taz.de -- Flüchtlingsdrama in Mexiko: 178 eingepferchte Menschen befreit
       
       > Knapp eine Woche nach dem Tod von zehn Menschen kam es beinahe wieder zur
       > Katastrophe. 178 Personen wurden gerade noch aus einem Laster in Mexiko
       > gerettet.
       
 (IMG) Bild: Nicht nur Polizisten kontrollieren die Gegend um Coatzacoalcos, auch die Drogenkartelle
       
       COATZACOALCOS afp | In Mexiko sind dutzende Menschen offenbar knapp einer
       Tragödie entgangen: aus einem abgestellten Lastwagen konnten 178 darin
       eingepferchte Migranten aus Mittelamerika befreit werden. Schleuser hatten
       den Sattelschlepper auf dem Weg in die USA in der Stadt Tantima abgestellt
       und die Menschen ihrem Schicksal überlassen, wie Behördenvertreter des
       Bundesstaats Veracruz am Samstag sagten. Einige konnten jedoch flüchten und
       Einwohner der Stadt alarmieren.
       
       Freiwillige leisteten den durstigen und hungrigen Flüchtlingen erste Hilfe,
       bis diese in ein Auffanglager gebracht wurden. Dort wurden sie ärztlich
       versorgt und unmittelbar darauf in ihre Heimatländer zurückgebracht. Unter
       den Betroffenen waren laut den Behörden auch mehrere Minderjährige.
       
       Erst vor einer Woche waren im US-Bundesstaat Texas zehn Menschen in einem
       überhitzten Lastwagen gestorben, in dem sich möglicherweise bis zu 200
       Migranten befanden. Die Polizei ging davon aus, dass die Insassen von
       Schleppern über die mexikanische Grenze gebracht worden waren. Mehrere
       Überlebende konnten aus dem auf einem Supermarkt-Parkplatz abgestellten
       Lastwagen flüchten.
       
       Die Fälle erinnern auch an ein Flüchtlingsdrama in Europa im August 2015:
       Damals waren an einer Autobahn in Österreich 71 erstickte Flüchtlinge in
       einem Lkw entdeckt worden. Unter den Opfern waren auch Kinder.
       
       ## Drogenkartelle machen Fluchtwege noch gefährlicher
       
       Jedes Jahr versuchen zehntausende Menschen aus Mexiko oder Zentralamerika,
       heimlich über die Grenze in die USA zu gelangen. Den US-Behörden zufolge
       sank ihre Zahl in den vergangenen Monaten jedoch deutlich, unter anderem
       wegen der flüchtlingsfeindlichen Äußerungen und Ankündigungen von
       US-Präsident Donald Trump.
       
       Nach Angaben von Menschenrechtlern zählen Veracruz und die angrenzenden
       Regionen inzwischen zu den gefährlichsten Gebieten für illegale Migranten.
       Das liegt vor allem an Drogenkartellen wie den Los Zetas, die oftmals nur
       gegen Geld freies Geleit zulassen.
       
       30 Jul 2017
       
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       da.