# taz.de -- Kommentar Petry und die AfD-Fraktion: Kein kluger Schachzug > Petrys Entscheidung als Fraktionslose in den Bundestag zu gehen, zeigt > die Gräben in der AfD. Doch so einfach wird sich das Problem AfD nicht > lösen. (IMG) Bild: Frauke Petry verlässt die AfD-Pressekonferenz und lässt ihren Parteikollegen Jörg Meuthen zurück Kaum hat die AfD einen fulminanten Wahlsieg hingelegt, eskaliert bei den Rechtspopulisten der Führungsstreit. Parteichefin Frauke Petry hat entschieden, der Fraktion nicht anzugehören. Doch wer jetzt auf eine folgenschwere Spaltung der AfD hofft, dürfte sich zu früh freuen. So wird sich das Problem mit der AfD wohl nicht erledigen. Um Petry ist es einsam geworden. Die AfD-Chefin hat mit ihren Alleingängen innerhalb der Partei selbst viele vergrätzt, die eigentlich ihrer Ansicht sind. Die Entscheidung, sich von der Fraktion abzuspalten, gehört dazu. Petry, mit einem extrem guten Ergebnis in Sachsen und einem Direktmandat ausgestattet, hätte in der Fraktion noch einmal für ihre Positionen kämpfen können. Darauf hat sie verzichtet. So sieht die Entscheidung mehr nach persönlicher Verletzung und weniger nach einem klugen politischen Schachzug aus – auch wenn er wohl von langer Hand geplant ist. Vermutlich werden ihr auf ihrem Weg nur wenige folgen. Wohin das führt, hat Parteigründer Lucke vorgemacht: in die politische Bedeutungslosigkeit. In der Fraktion steckt dennoch Sprengstoff: unbekannte Kandidaten, die in den Bundestag einziehen, die eigentlich die Listen nur auffüllen sollten, die politisch unerfahren und zudem unkalkulierbar sind. Auch sitzen in der Fraktion alle Strömungen der zutiefst gespalteten Partei. Viel wird deshalb davon abhängen, ob Alexander Gauland, der starke Mann in der Fraktion, klug agiert. Ob er allen das Gefühl geben kann, in der Fraktionsspitze und ihrem Kurs vertreten zu sein. Und ob er die Ränder auf beiden Seiten einhegen kann. Ob das klappt, ist offen. Doch niemand sollte sich darauf verlassen, dass es schiefgeht. Rhetorisch hat Gauland schon einen Gang zurückgeschaltet. Und inhaltlich sind die Strömungen in der AfD gar nicht so weit voneinander entfernt. Eine Weile wird sich die Partei mit sich selbst beschäftigen. Die sollten alle anderen dafür nutzen, sich für die Zeit danach zu wappnen. [1][Lesen Sie mehr zur Bundestagswahl 2017 in unserem Schwerpunkt] 25 Sep 2017 ## LINKS (DIR) [1] /Schwerpunkt-Bundestagswahl-2021/!t5007549 ## AUTOREN (DIR) Sabine am Orde ## TAGS (DIR) Bundestagswahl2017 (DIR) Alternative für Deutschland (AfD) (DIR) Schwerpunkt Bundestagswahl 2021 (DIR) Frauke Petry (DIR) Alice Weidel (DIR) Alternative für Deutschland (AfD) (DIR) Lesestück Recherche und Reportage (DIR) Anti-AfD-Proteste (DIR) Lesestück Meinung und Analyse (DIR) Lesestück Meinung und Analyse (DIR) Junge Alternative (AfD) ## ARTIKEL ZUM THEMA (DIR) AfD-Fraktion konstituiert sich: Petry und Pretzell verlassen die Partei In Berlin trifft sich die Bundestagsfraktion der AfD zum ersten Mal. In Sachsen und NRW folgen nur wenige Abgeordnete Petrys Abgang. (DIR) Drei Direktmandate für die AfD: Die glücklichen Rechten Die AfD zieht mit 94 Abgeordneten in den Bundestag ein. Darunter sind drei Direktmandatsieger. Eine von ihnen, Frauke Petry, verlässt nun die Partei. (DIR) Debatte Wahlverhalten in Ost und West: Die späte Rache der Ossis Über 20 Prozent der ostdeutschen Wähler und Wählerinnen stimmten für die AfD. Das hat auch mit der Arroganz der Wessis zu tun. (DIR) Sachsen-Anhalt: Herr Gewiese und das Volk Uwe Gewiese wollte als Direktkandidat der AfD Anwalt des Volks werden. Den Bundestag verpasst er knapp – und feiert trotzdem. (DIR) Kommentar AfD und Minderheiten: Unsere Party ist geiler! Gauland bläst zur Jagd – besonders Minderheiten sehen sich nun gefährdet. Man darf sich aber nicht zu Gejagten machen lassen. (DIR) Debatte Bundestags-Einzug der AfD: Die Erben des Rassismus Die AfD und ihre WählerInnenschaft beerben den tief verwurzelten Rassismus Deutschlands. Die Partei ist eine aktualisierte Wiedergängerin der NSDAP. (DIR) Analyse AfD-Fraktion im Bundestag: Das Tabu zerbröselt Die AfD will den Bundestag aufmischen – und das wird ihr auch gelingen. Zuerst kämpft sie aber intern: Petry will nicht der Fraktion angehören. (DIR) Debatte Umgang mit erstarkter AfD: Sie haben keine Chance Den Rechten missfällt eine Gesellschaft, die liberal tickt. Die AfD wird sie aber nur begrenzt trösten können – trotz ihres Einzugs in den Bundestag. (DIR) AfD im neuen Bundestag: Die Fraktion rechts außen Die AfD schafft es als drittstärkste Kraft in den Bundestag. Wer gehört zur Fraktion? Und wer hat künftig das Sagen? Die wichtigsten Figuren der Fraktion. (DIR) Autoritäre Traditionen: Am Gelde hängt nicht alles Eine Bremer Studie belegt: AfD-WählerInnen sind keine FortschrittsverliererInnen, sondern denken einfach radikal rechts