# taz.de -- AfD in Mecklenburg-Vorpommern: Abspaltung von der Fraktion
       
       > Vier bisherige AfD-Abgeordnete haben eine eigene Fraktion im Schweriner
       > Landtag gebildet. Noch am Sonntag hatte der Fraktionschef die Gerüchte
       > dementiert.
       
 (IMG) Bild: Gehört auch zu den Abtrünnigen: der bisherige parlamentarische Geschäftsführer Matthias Manthei (r.)
       
       SCHWERIN afp/taz | Vier bisherige AfD-Landtagsabgeordnete haben in
       Mecklenburg-Vorpommern eine eigene Fraktion im Schweriner Landtag gebildet.
       Zuvor seien sie aus der AfD-Fraktion ausgetreten, teilte ein Sprecher der
       Gruppe am Montag mit. Als Grund für den Schritt gab er an, die AfD-Fraktion
       sei bereits seit langem zerrüttet gewesen.
       
       Die Gruppe habe im Bundestagswahlkampf „loyal“ zu Fraktionschef Leif-Erik
       Holm gestanden, der im Wahlkreis Vorpommern-Rügen gegen Bundeskanzlerin
       Angela Merkel (CDU) antrat, hieß es weiter. Nun sei es jedoch Zeit, die
       Konsequenzen aus den politische Differenzen über Sachfragen und dem Umgang
       mit anderen Fraktionen sowie aus den „Differenzen im persönlichen Umgang
       miteinander“ innerhalb der bisherigen Fraktion zu ziehen.
       
       Zu den Abtrünnigen gehört auch der bisherige parlamentarische
       Geschäftsführer Matthias Manthei. Alle vier Abgeordneten der neuen Fraktion
       namens Bürger für Mecklenburg-Vorpommern zählen zu den
       bürgerlich-gemäßigten Parlamentariern in der AfD-Fraktion, in der 13
       Mitglieder verbleiben. Vor kurzem war bereits ein Abgeordneter aus der
       Fraktion ausgetreten, nachdem E-Mails mit mutmaßlich rassistischen und
       sexistischen Inhalten von ihm aufgetaucht waren.
       
       Schon am Samstag vor der Bundestagswahl hatte der Nordkurier gemeldet, dass
       mehrere Abgeordnete die Fraktion verlassen wollen. Hintergrund sei die
       „völkisch-nationale“ Ausrichtung der Fraktion. [1][Gegenüber der taz
       erklärte Leif-Erik Holm am Sonntag in Bezug auf die Spaltungsgerüchte: „Das
       stimmt wohl nicht.“] Der Abgeordnete Gunter Jess, der vom Nordkurier unter
       anderem als einer der Abtrünnigen aufgezählt worden war, sekundierte auf
       der Webseite der AfD Vorpommern-Greifswald und nannte die Berichterstattung
       eine „perfide Falschmeldung der genannten Printmedien“.
       
       Die AfD war vor einem Jahr mit einem Ergebnis von 20,8 Prozent als
       zweitstärkste Fraktion in den Schweriner Landtag eingezogen. Bei der
       Bundestagswahl erzielte sie am Sonntag in Mecklenburg-Vorpommern 18,6
       Prozent der Stimmen.
       
       [2][Lesen Sie mehr zur Bundestagswahl 2017 in unserem Schwerpunkt]
       
       25 Sep 2017
       
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