# taz.de -- Kolumne Leipziger Vielerlei: Epische Dramen am Flughafen
       
       > Durch die Woche in Leipzig mit blauer Politik jenseits der AfD, einem
       > verpassten Flug und einem Ort, um das Weltgeschehen auszublenden.
       
 (IMG) Bild: Flughafen Halle-Leipzig: Während die einen nicht wegwollten, mussten andere bleiben
       
       Ein paar Getreue sind Frauke Petry nach ihrem Rücktritt dann doch noch
       gefolgt. Insgesamt sechs Vorstandsmitglieder der sächsischen AfD traten
       zurück. Die verbliebene Rumpfpartei setzte am vergangenen Samstagabend in
       Leipzig einen Notvorstand ein. Derweil empfahlen sich Bund und Länder als
       fleißige Erfüllungsgehilfen blauer Politik. Mit an vorderster Front:
       Sachsens Innenminister Markus Ulbig.
       
       Unter den 14 am Dienstag vom Flughafen Leipzig-Halle (LEJ) aus nach
       Afghanistan abgeschobenen Männern war auch ein Asylbewerber aus Sachsen.
       Jetzt muss Ulbig also nur noch 9.816 der „vollziehbar Ausreisepflichtigen“
       im Freistaat außer Landes schaffen lassen. So geht sächsisch.
       
       Während die einen trotz Protesten das Land verlassen mussten, durften es
       andere nicht, obwohl sie gerne wollten. Der LEJ bot in dieser Woche eine
       fast schon epische Dramendichte auf: Ein Dessauer auf dem Weg in die Türkei
       hatte offenbar den gegen ihn ausstehenden Haftbefehl vergessen.
       
       Der Mann war bereits im November 2015 wegen Trunkenheit im Straßenverkehr
       zu einer Geldstrafe verurteilt worden. Glück im Unglück für den am
       Schkeuditzer Flughafen Gestrandeten: Weil ein Bekannter die fälligen knapp
       1.600 Euro in einem Polizeirevier in Dessau für ihn zahlte, entging er der
       Inhaftierung, verpasste nur seinen Flug.
       
       Wie er sich die Zeit bis zum Start der nächsten Maschine vertrieben hat,
       ist nicht bekannt. (M)Ein Insider-Tipp: Wenn Ihnen mal alles zu viel wird –
       ab in die Albertina! Das herrschaftliche Gebäude in der Beethovenstraße ist
       sozusagen die Mutter der Leipziger Universitätsbibliothek. Und diese wurde
       gerade als „Bibliothek des Jahres“ geehrt.
       
       „Laufend neue Innovationen“, „digitale Methoden für mehr Zugänglichkeit“
       und vieles mehr heißt es in der Begründung. Aber ganz ehrlich, die
       Albertina ist vor allem ein guter Ort, um mal kurz dem Weltgeschehen zu
       entfliehen. Einfach auf einen der bequemen Holzstühle setzen, Hände und
       Unterarme auf die Tischplatte sinken lassen, den Kopf ablegen und die Augen
       schließen …
       
       27 Oct 2017
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Nadja Mitzkat
       
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