# taz.de -- Dokumente zum Mord an JFK: 2.800 Kennedy-Akten veröffentlicht
       
       > Eine Verjährungsfrist für Dokumente ist abgelaufen, die im Zusammenhang
       > mit dem Mord an Kennedy stehen. Nicht alle wurden veröffentlicht.
       > Wikileaks stinkt das an.
       
 (IMG) Bild: Die Kennedys am Tag des Mordanschlags in Dallas
       
       WASHINGTON/BERLIN ap/taz | Noch vor wenigen Tagen hatte der amtierende
       US-Präsident Donald Trump [1][per Twitter erklärt], dass er die bislang
       unveröffentlichten Dokumente zum Mord von John F. Kennedy freigeben werde.
       Zum Kriminalfall um den Todestag des früheren demokratischen US-Präsidenten
       am 22. November 1963 gibt es Fragen, darum kreisen auch viele
       Verschwörungstheorien: Steckte der Todeschütze Lee Harvey Oswald mit dem
       kubanischen oder mit dem sowjetischen Geheimdienst unter einer Decke? Oder
       gar mit einem US-amerikanischen? Gab es mehrere Schützen? Historiker
       hoffen, offene Fragen aufzuklären und konspirative Theorien zu entkräften.
       
       Am Donnerstag lief eine 25-jährige Verjährungsfrist aus, die einen Teil der
       noch verbliebenen Kennedy-Akten unter Verschluss hielt. Diese sind ab
       sofort über [2][das Nationalarchiv der USA] für jedermann einsehbar. Bisher
       waren 30.000 Akten teils mit Schwärzungen publik gemacht worden, nun sind
       2.800 weitere Akten veröffentlicht. 300 Dokumente werden auf Verlangen der
       Geheimdienstbehörden weiter zurückgehalten.
       
       Die CIA erklärte dazu am Donnerstagabend, keine der noch ausstehenden Akten
       über den Mord an JFK solle vollständig zurückgehalten werden. Die
       Schwärzungen seien aber notwendig und beträfen beispielsweise Namen von
       Informanten oder ehemaligen und aktuellen Mitarbeitern. Ebenfalls nicht
       einsehbar seien spezielle Geheimdienstmethoden, hieß es.
       
       Die anderen sollten sechs weitere Monate überprüft und danach
       gegebenenfalls herausgegeben werden, erklärte das Weiße Haus. Trump sagte,
       er hätte keine andere Wahl gehabt.
       
       ## Wikileaks lobt Prämie aus
       
       Die Zurückhaltung der Akten ruft Misstrauen etwa bei der
       Enthüllungsplattform Wikileaks hervor. [3][Per Twitter ruft sie dazu auf],
       die potenziell brisanten Akten öffentlich zu machen. Sie bietet dafür eine
       finanzielle Belohnung von 100.000 US-Dollar, falls die Dokumente
       Rechtsbrüche und weiteres brisantes Material beinhalten sollten.
       Wikileaks-Gründer Julian Assange bezeichnet [4][auf Twitter] das
       Zurückhalten gar als „unentschuldbar“.
       
       Dass nun die Veröffentlichung der 2.800 Dokumente genehmigt wurde, ist kein
       besonderer Verdienst des US-Präsidenten, eher die Blockade. Der US-Kongress
       hatte 1992 beschlossen, dass das Nationalarchiv alle mit der Ermordung
       Kennedys im Zusammenhang stehenden Information sichern und diese innerhalb
       von 25 Jahren veröffentlichen muss. Ausnahmen könne nur der Präsident
       machen, wurde damals verfügt.
       
       Um sich einen Überblick über den dennoch verbleibenen Berg an Material zu
       verschaffen, rufen mehrere Medien [5][wie beispielsweise die New York
       Times] zur Mithilfe ihrer Leser*innen auf.
       
       27 Oct 2017
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] https://twitter.com/realDonaldTrump/status/921716470140325889
 (DIR) [2] https://www.archives.gov/research/jfk/2017-release
 (DIR) [3] https://twitter.com/wikileaks/status/923711069113028608
 (DIR) [4] https://twitter.com/JulianAssange/status/923650271368097792
 (DIR) [5] https://www.nytimes.com/2017/10/26/us/politics/trump-jfk-release.html?hp&action=click&pgtype=Homepage&clickSource=story-heading&module=second-column-region%C2%AEion=top-news&WT.nav=top-news
       
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