# taz.de -- Regierungsumbildung in Großbritannien: Theresa May bessert ein bisschen aus
       
       > May ernennt Brandon Lewis zum Geschäftsführer der Tories und kürt
       > Justizminister David Lidington zum Kabinettsminister. Boris Johnson
       > bleibt im Außenamt.
       
 (IMG) Bild: Brandon Lewis (l.) soll dafür sorgen, dass die Tory-Mitglieder weiter dem Kurs von Theresa May folgen
       
       LONDON afp | Im Zuge einer Kabinettsumbildung hat die britische
       Premierministerin Theresa May am Montag einen neuen Geschäftsführer ihrer
       Konservativen Partei ernannt. Der stellvertretende Einwanderungsminister
       Brandon Lewis wurde zum Nachfolger von Patrick McLoughlin berufen, wie ihr
       Büro mitteilte. Lewis bekleidet zudem wie zuvor schon McLoughlin das Amt
       eines Ministers ohne Geschäftsbereich.
       
       May wollte nach dem Rücktritt ihres Kabinettsministers Damian Green mehrere
       Ministerposten neu besetzen. Als Kandidat für die Nachfolge Greens, der im
       Dezember die Konsequenzen aus Belästigungsvorwürfen und einer Pornoaffäre
       gezogen hatte, galt eigentlich Gesundheitsminister Jeremy Hunt. Den Job des
       Kabinettsministers erhielt jedoch der bisherige Justizminister David
       Lidington.
       
       Die politischen Schwergewichte dürfte May im Amt belassen. Das gilt für die
       mit dem Brexit befassten Kabinettsmitglieder wie Außenminister Boris
       Johnson, Finanzminister Philip Hammond, Brexit-Minister David Davis und
       Handelsminister Liam Fox.
       
       Die neue Regierung wird es bereits im Januar wieder mit den Verhandlungen
       über Großbritanniens Ausscheiden aus der Europäischen Union zu tun haben.
       Im März geht es um die künftigen Handelsbeziehungen zwischen dem
       Vereinigten Königreich und den USA.
       
       ## Nordirland-Minister Brokenshire ebenfalls zurückgetreten
       
       Weitere Herausforderung für May ist die in der Opposition gestärkte Labour
       Party unter ihrem Chef Jeremy Corbyn vom linken Flügel. Mays Konservative
       Partei hatte bei der von der Premierministerin angesetzten vorgezogenen
       Parlamentswahl im vergangenen Juni die absolute Mehrheit verloren. Sie
       bildete daraufhin eine Minderheitsregierung mit der erzkonservativen
       nordirischen Democratic Unionist Party (DUP).
       
       Im November waren bereits Verteidigungsminister Michael Fallon und
       Entwicklungsministerin Priti Patel zurückgetreten. Fallon trat wegen
       Belästigungsvorwürfen zurück, Patel wegen nicht abgesprochener Treffen mit
       Politikern in Israel.
       
       Kurz vor Mays Bekanntgabe ihrer Kabinettsumbildung hatte auch
       Nordirland-Minister James Brokenshire seinen Rücktritt bekanntgegeben. Er
       berief sich auf gesundheitliche Gründe. In Nordirland schwelt seit Monaten
       eine politische Krise. Nach einem Streit zwischen der irisch-katholischen
       Partei Sinn Féin und der DUP war die Einheitsregierung in Belfast im Januar
       vergangenen Jahres auseinandergebrochen.
       
       Wirtschaftsminister Greg Clark und Bildungsministerin Justine Greening
       stehen Medienberichten zufolge ebenfalls vor der Ablösung.
       
       8 Jan 2018
       
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