# taz.de -- Kommentar zu Görlitzer Park & 1. Mai: Ausweitung der Partyzone
       
       > Auch der „Görli“ wird am 1. Mai in Kreuzberg ganz offiziell zum
       > Partygebiet: mit Einlasskontrolle und zwei Bühnen. Doch ein Gesamtkonzept
       > fürs Myfest fehlt.
       
 (IMG) Bild: So leer ist es am 1. Mai im Görli meist nur ganz früh morgens
       
       Wer es in den vergangenen Jahren am 1. Mai in der Kreuzberger Oranienstraße
       nicht mehr ausgehalten hat, ist vor den Menschenmassen des Myfests ganz
       gerne in den Görlitzer Park geflüchtet. Mit der Folge, dass die anfangs
       entspannte Party dort immer mehr zum wilden und teilweise wüsten Saufgelage
       ausartete. Es ist also nur logisch, dass das Bezirksamt den „Görli“ in
       diesem Jahr zum ersten Mal mit in die Myfestplanungen offiziell einbezieht
       und versucht, den Besuch der Fete im Park zu steuern.
       
       Am 30. April und 1. Mai darf der Görlitzer Park nur über 17
       Eingangsschleusen betreten werden, Glasflaschen und Dosen müssen draußen
       bleiben. Drinnen gibt es am Maifeiertag auf zwei Bühnen Musik bis 23 Uhr.
       Rein soll jeder dürfen, sagt das Bezirksamt. Stellt sich die Frage, was
       passiert, wenn der Park voll ist.
       
       Das Myfest startete vor gut 15 Jahren, um den üblichen Krawallen von linken
       Radikalen und Demotouristen am 1. Mai den Raum zu nehmen. Es sollte ein
       Problem lösen – und ist inzwischen selbst zu einem Problem geworden.
       
       Es ist mit seinen weit über 50.000 Besuchern einfach zu erfolgreich, was
       die Bezirkspolitik auch schon vor einigen Jahren erkannt hat. Wie schafft
       sie es, ein höchst attraktives und trotzdem immer noch kreuzbergaffines
       Straßenfest unter Kontrolle zu halten? Und den Frust unter Anwohnern
       möglichst einzudämmen, die inzwischen genauso vor der Party fliehen wie
       einst vor der Randale?
       
       Kontrollen wie seit Jahren an den Eingängen des Myfests und nun am
       Görlitzer Park können da nur ein erster Schritt sein. Denn es hat sich
       gezeigt, dass sie keineswegs dazu führen, Menschen in nennenswerter Zahl
       vom Besuch abzuschrecken. Im Gegenteil. Wenn also nicht weniger Menschen
       kommen, benötigt das Myfest mehr Fläche, allein schon aus
       Sicherheitsgründen. Ein neues Konzept für die wichtigste – immerhin auch
       ein bisschen noch politische – Straßenparty des Jahres muss der nächste
       Schritt des Bezirks sein.
       
       20 Mar 2018
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Bert Schulz
       
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