# taz.de -- Gruppe D: Kroatien – Nigeria: Karotien schlägt zu
       
       > Nigeria bleibt schwach. Die kroatische Auswahl spielt routiniert und
       > gewinnt erstmals seit 20 Jahren ein WM-Auftaktspiel.
       
 (IMG) Bild: Karo is back in Town: Kroatien jubelt übers Führungstor
       
       Die Voraussetzungen: Beide Teams tragen aufsehenerregende Trikots. Die
       Schachbretter tragen ihres schon immer. Die Nigerianer haben ein neues und
       sorgten damit für Aufregung im Internet: Alle wollten den
       [1][hellgrün-weiß-schwarz-psychedelischen Dings] haben. Das ist dann aber
       schon alles, was die Teams vor der Endrunde an Aufsehen zu bieten haben.
       
       Die Schachbretter gelten mittlerweile länger als die Ära Bobby Fischer und
       Gari Kasparow zusammen als nicht eingelöster Geheimfavorit (1998
       Deutschland mit 3:0 aus dem Turnier gehauen und 3. geworden). Genauso wie
       Nigeria, das noch länger als Kroatien bei WMs dabei ist (1994 zum ersten
       Mal) und außer T-Shirts auch noch nie wirklich was gerissen hat. Trainer
       der Nigerianer: [2][Ein unbekannter Deutscher] (war mal technischer Leiter
       bei Eintracht Frankfurt und Trainer zig anderer afrikanischer Teams).
       Trainer der Kroaten: Ein Kroate.
       
       Das Ergebnis: 2:0 
       
       Das Spiel: Die ersten 30 Minuten hätte man sich besser nochmal irgendeine
       Schachpartie von Bobby Fischer angeguckt. Dann gibt’s schweres Gewusel vorm
       nigerianischen Tor, Rebić köpft, Mandukić fliegt, Kramarić hälts Knie hin
       und der Ball landet irgendwie drin. Dran aber war zuletzt einer ohne ić:
       der Nigerianer Etebo. Die Jungs aus Nigeria kommen dann kurz vor Schluss
       der ersten Halbzeit endlich mal vors Schachbrettor, da laufen sie auch in
       der Anfangsphase der zweiten Halbzeit öfter mal hin. Aber die Super Eagles
       sind leider keine Super-Fußballer und das Spiel bleibt auch in der zweiten
       Halbzweit alles andere als ein Super-Kick.
       
       In der 70. Minute gibt es noch einen Elfmeter. Wieder war vorher irgendwie
       Gewusel vorm Tor, Ekong klammert sich an Manđukić, der sowieso nicht an den
       Ball gekommen wär, dem Schiedsrichter ist aber mindestens genauso
       langweilig wie dem Zuschauer und er gibt Elfmeter. Einfach so. Warum nicht?
       Hatten wir noch nicht! Modrić verwandelt. Das auffälligste bei den
       Nigerianern bleiben ihre Trikots. Mittelfeldspieler Moses bringt den Ball
       zwar immer wieder mal gekonnt in den Strafraum, aber da endet die Kunst
       dann auch. Nach vier Minuten Nachspielzeit der erlösende Schlusspfiff.
       
       Die Spieler des Spiels: Ante Rebić, der Mann, der die Eintracht im
       Pokalfinale gegen Bayern zum Sieg schoss, geht in der 78. raus. Besser man
       hätte seine 10 Schachbrettkollegen rausgenommen und ihn alleine weiter
       spielen lassen. Dann hätte das Spiel sicher an Drama und Unterhaltungswert
       gewonnen.
       
       Die Szene des Spiels: Der Moment als die Nigerianer ihre psychedelischen
       Trainingsjacken nach dem Hymnensingen ausziehen: Ein schlichtes, elegantes,
       dunkelgrünes Trikot schlängelt sich um die Körper der Spieler und nicht das
       Trikot, das in den letzten Wochen im Internet Furore machte.
       
       Und nun? Die Kroaten sind nun Erster der Gruppe. Ihre nächste
       Herausforderung: Argentinien. Am Donnerstag. Aber das schwerere Los hat
       Nigeria. Am Freitag gegen Island. Es kann nur spannender werden.
       
       16 Jun 2018
       
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