# taz.de -- Dubiose Parteispenden an die AfD: Aus einem Namen werden 14 > Womöglich illegale Spenden aus der Schweiz brachte AfD-Fraktionschefin > Alice Weidel in Bedrängnis. Nun hat die Partei die Namen von 14 Spendern > offengelegt. (IMG) Bild: „Ja, wir haben Fehler gemacht“: Alice Weidel über die dubiosen Parteispenden an ihre Partei BERLIN dpa | Nach den dubiosen Spenden aus der Schweiz hat die AfD der Bundestagsverwaltung die Namen von 14 EU-Bürgern vorgelegt, die hinter den Zuwendungen stehen sollen. Dies wurde der Nachrichtenagentur dpa am Donnerstagabend aus Parteikreisen bestätigt. Zuvor hatten [1][Süddeutsche Zeitung], [2][WDR, NDR] und der Schweizer [3][Tagesanzeiger] sowie [4][der Spiegel] darüber berichtet. Die Liste enthält demnach Namen von 14 EU-Staatsbürgern, die meisten davon Deutsche. Die Angelegenheit hatte AfD-Bundestagsfraktionschefin Alice Weidel unter Druck gebracht. Die Partei hatte im November bestätigt, dass 2017 rund 130.000 Euro von einer Schweizer Pharmafirma in mehreren Tranchen [5][an den AfD-Kreisverband Bodensee] überwiesen wurden. Als Verwendungszweck sei angegeben gewesen: „Wahlkampfspende Alice Weidel“. Das Geld wurde den Angaben zufolge im Frühjahr 2018 zurückgezahlt. Spenden von Nicht-EU-Bürgern an deutsche Parteien sind illegal. Nach Angaben aus AfD-Parteikreisen sollen die 14 Personen insgesamt 17 Einzelspenden gemacht haben. Die höchste Spende habe 8138,18 Euro betragen. Ein AfD-Sprecher sagte: „Zu einem laufenden Verfahren äußern wir uns nicht.“ Nach Angaben von Süddeutscher Zeitung, WDR, NDR und Tagesanzeiger ließ die Bundestagsverwaltung eine Anfrage zu dem Thema unbeantwortet. Die Staatsanwaltschaft Konstanz hatte ein Ermittlungsverfahren gegen Bundestagsfraktionschefin Weidel und drei Mitglieder ihres Kreisverbandes eingeleitet – wegen des Anfangsverdachts eines Verstoßes gegen das Parteiengesetz. ## „Treuhänderisch“ für einen Freund überwiesen In ihrem Rechenschaftsbericht für 2017, der seit kurzem auf der Seite des Bundestags abrufbar ist, schreibt die AfD: „Im Rechnungsjahr 2017 hatte ein nachgeordneter Gebietsverband eines Landesverbandes eine Reihe von Zahlungen erhalten. Diese stammen von mehreren Personen, die nach unserem Wissensstand deutsche Staatsangehörige oder EU-Staatsbürger sind.“ Der Bundestagsverwaltung seien „nach Kenntniserlangung im Jahr 2018“ umgehend die Identitäten und die jeweiligen Einzelbeträge übermittelt worden. „Die Prüfung der Bundestagsverwaltung, ob alle Vorschriften des Parteiengesetzes beachtet worden sind, ist noch nicht abgeschlossen.“ Ursprünglich hatte der Verwaltungsrat der Schweizer Pharmafirma nach Angaben von WDR, NDR, Süddeutscher Zeitung und Tagesanzeiger erklärt, der Geschäftsführer der Firma habe das Geld „treuhänderisch für einen Geschäftsfreund“ überwiesen. Der Rechercheverbund zitierte den Verwaltungsrat nun mit der Aussage, es entziehe sich seiner Kenntnis, warum zunächst von einem einzelnen Spender die Rede gewesen sei. Dem Bericht zufolge soll die Namensliste von der Firma an die AfD geschickt und von dieser im Dezember bei der Bundestagsverwaltung eingereicht worden sein. Weidel hatte im November im Bundestag gesagt, die Angelegenheit habe die Steuerzahler keinen Cent gekostet. „Ja, wir haben Fehler gemacht. Wir haben es erkannt, reagiert und zurückgezahlt“, sagte sie. 18 Jan 2019 ## LINKS (DIR) [1] https://www.sueddeutsche.de/politik/afd-spende-schweiz-1.4293055 (DIR) [2] https://www.tagesschau.de/inland/afd-weidel-spendenaffaere-101.html (DIR) [3] https://www.tagesanzeiger.ch/ausland/europa/Aus-einem-AfDSpender-vom-Zuerichberg-werden-14-Europaeer/story/20108553 (DIR) [4] http://www.spiegel.de/politik/deutschland/alice-weidel-afd-nennt-mutmassliche-spender-a-1248619.html (DIR) [5] /AfD-Spendenaffaere-um-Alice-Weidel/!5550977 ## TAGS (DIR) Alice Weidel (DIR) Alternative für Deutschland (AfD) (DIR) Parteispenden (DIR) Strafzahlung (DIR) Jörg Meuthen (DIR) Alice Weidel (DIR) Jörg Meuthen (DIR) Alice Weidel (DIR) Junge Alternative (AfD) (DIR) Jörg Meuthen (DIR) Alice Weidel (DIR) Alice Weidel ## ARTIKEL ZUM THEMA (DIR) AfD droht Strafzahlung: Spende an Weidel wohl illegal Die Partei hätte Spenden an den Kreisverband Weidels nicht annehmen dürfen, so die Bundestagsverwaltung. Es droht eine Strafzahlung von 400.000 Euro. (DIR) Wegen illegaler Parteispenden: AfD droht Strafzahlung Die Bundestagsverwaltung hat eine Vorentscheidung wegen möglicher illegaler Spenden an die AfD gefällt. Es droht eine Strafe von über 100.000 Euro. (DIR) Spendenaffäre der AfD: Schatzmeister belastet Kreisverband Der AfD-Schatzmeister von Baden-Württemberg belastet die Schatzmeisterin des Kreisverbands Bodensee. Sie sei früher über die Schweizer Spenden informiert gewesen. (DIR) Spendenaffäre der AfD: Führung weist Verantwortung von sich Es gibt den Verdacht, die AfD habe Spenderlisten mit teilweise falschen Namen eingereicht. Alice Weidel und Jörg Meuthen sehen sich nicht in der Verantwortung. (DIR) Bundestagswahlkampf 2017: Fälschte die AfD Spenderlisten? Alice Weidel unter Druck: Einige der vermeintlichen Spender, die ihrem Kreisverband 2017 rund 130.000 Euro gegeben haben sollen, bestreiten das nun. (DIR) AfD-Gutachten des Verfassungsschutzes: Völkisch, verächtlich, revisionistisch Die AfD will gegen ihre Beobachtung klagen. Das vertrauliche Verfassungsschutzgutachten belastet die gesamte Führungsriege schwer. (DIR) Afd-Spendenaffäre um Alice Weidel: BaWü-Landesparteichef tritt zurück Die Spendenaffäre um AfD-Fraktionschefin Weidel hat einen ersten Rücktritt zur Folge. Es geht ausgerechnet einer ihrer größten Kritiker in der Partei. (DIR) Vor dem AfD-Parteitag in Magdeburg: Und noch ein finanzieller Fehltritt Nicht nur die Spenden für den Kreisverband Weidels sorgen für Wirbel. Auch eine Zuwendung für einen NRW-AfDler birgt Konfliktpotenzial. (DIR) AfD-Spendenaffäre um Alice Weidel: Weitere Überweisung an Kreisverband Nach der Großspende aus der Schweiz wird nun bekannt, dass Alice Weidels AfD-Kreisverband weitere 150.000 Euro bekommen hat. Sie kamen aus den Niederlanden.