# taz.de -- Angriff auf Journalisten in Thüringen: NPD-Anhänger werden angeklagt
       
       > Vor zehn Monaten griffen Männer zwei Journalisten vor dem Anwesen eines
       > NPD-Politikers an. Nun werden sie wegen Raub und Körperverletzung
       > angeklagt.
       
 (IMG) Bild: Als die Fotografen das Anwesen eines NPDlers filmten, wurden sie angegriffen
       
       MÜHLHAUSEN epd | Zehn Monate nach dem [1][Angriff auf zwei Journalisten am
       29. April 2018 im thüringischen Eichsfeld] hat die Staatsanwaltschaft
       Mühlhausen gegen zwei Tatverdächtige Anklage erhoben. Sie müssten sich
       demnächst vor dem Landgericht Mühlhausen verantworten, sagte ein Sprecher
       der Ermittlungsbehörde.
       
       Ihnen werde unter anderem schwerer gemeinschaftlicher Raub, gefährliche
       Körperverletzung und Sachbeschädigung vorgeworfen. Da einer der beiden
       Männer für den Tatzeitpunkt noch als Heranwachsender gilt, sei die
       Jugendkammer des Gerichts für den Prozess zuständig. Über die Anklage hatte
       [2][zuerst MDR Thüringen berichtet].
       
       Laut Anklage sollen die beiden jungen Männer im Alter von 18 und 25 Jahren
       die Journalisten aus Göttingen mit dem Auto verfolgt haben, nachdem diese
       das Anwesen des damaligen Thüringer NPD-Chefs Thorsten Heise in Fretterode
       fotografiert und gefilmt hätten. Anschließend wären sie maskiert, mit
       Reizgas, Baseballschläger, Schraubenschlüssel und einem Messer bewaffnet,
       auf die Fotografen und deren Auto losgegangen, so der Vorwurf.
       
       Zudem sollen die Angreifer die Fotoausrüstung der Journalisten geraubt und
       das Auto beschädigt haben. Einer der beiden Journalisten habe eine
       Schnittverletzung am Bein erlitten, der andere eine Platzwunde am Kopf
       durch einen Schlag mit einem Schraubenschlüssel, berichtete der MDR.
       
       Die Opferberatung „ezra“ hatte in der Vergangenheit eine mangelnde
       Konsequenz bei den Ermittlungen durch die Staatsanwaltschaft beklagt. Trotz
       eindeutiger Zeugenaussagen und Identifizierungen durch die Betroffenen und
       Fotos, die vom Angriff vorlägen, seien die zwei tatbeteiligten Neonazis
       nicht in Untersuchungshaft genommen worden, kritisierte der Verein in
       Trägerschaft der Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM).
       
       Der Sprecher der Mühlhäuser Staatsanwaltschaft wies die Vorwürfe noch
       einmal entschieden zurück. Selbst die Kritiker hätten keine
       nachvollziehbaren Haftgründe vorbringen können; allein politisch
       Opportunität reiche dafür nicht aus, so der Sprecher.
       
       22 Feb 2019
       
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