# taz.de -- Renten an frühere SS-Soldaten im Ausland: Zentralrat kritisiert Gelder an NS-Täter
       
       > Ehemalige SS-Soldaten beziehen laut eines Berichts im Ausland Rente aus
       > Deutschland. Der Zentralrat der Juden will mehr als 2.000 Empfänger
       > überprüfen lassen.
       
 (IMG) Bild: Renten an SS-Soldaten sind für Zentralrats-Präsident Josef Schuster ein „unerträglicher Zustand“
       
       OSNABRÜCK afp/dpa | Der Zentralrat der Juden fordert eine Überprüfung
       monatlicher Rentenzahlungen an verwundete ehemalige SS-Soldaten im Ausland.
       Zentralrats-Präsident Josef Schuster sagte der [1][Neuen Osnabrücker
       Zeitung], die Behörden müssten „die kleine noch verbliebene Zahl von
       Rentenempfängern mit Nachdruck überprüfen und Konsequenzen ziehen.“ Dass
       möglicherweise ehemalige NS-Täter und SS-Angehörige bis heute Rente
       bekämen, sei ein „unerträglicher Zustand“.
       
       Die Ansprüche ergeben sich dem Blatt zufolge aus dem
       Bundesversorgungsgesetz. Die Zeitung zitierte Angaben der Bundesregierung,
       wonach es weltweit noch etwas mehr als 2.000 Empfänger gibt. Darunter
       befinden sich demnach auch Kollaborateure aus besetzten Ländern, die sich
       im Krieg der Waffen-SS angeschlossen hatten und im Einsatz verletzt wurden.
       
       Seit einer Reform des Bundesversorgungsgesetzes können dem Bericht zufolge
       Ansprüche versagt werden, wenn die sogenannten Beschädigten im Krieg gegen
       „Grundsätze der Menschlichkeit oder Rechtsstaatlichkeit“ verstoßen haben.
       Laut NOZ wird das derzeit bei vier ehemaligen SS-Angehörigen in den
       Niederlanden durch die deutschen Behörden überprüft. Die SS-Mitgliedschaft
       selbst ist demnach kein Versagensgrund.
       
       Die Empfänger hätten nicht nur Anspruch auf monatliche Rentenzahlungen, im
       Schnitt 330 Euro, schreibt die „Neue Osnabrücker Zeitung“. Auch Kuren
       würden bezahlt.
       
       „Der Staat muss hier seiner Verantwortung nachkommen“, sagte
       Zentralrats-Präsident Josef Schuster der NOZ. „Wir sind es den Opfern
       schuldig, dass die Behörden die kleine noch verbliebene Zahl von
       Rentenempfängern mit Nachdruck überprüfen und Konsequenzen ziehen.
       
       25 Mar 2019
       
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