# taz.de -- Bürgerkrieg in Libyen: Keine Konferenz
       
       > Aus Sicherheitsgründen können sich nun doch nicht alle Parteien in Libyen
       > treffen. Der UN-Sicherheitsrat will eine Dringlichkeitssitzung abhalten.
       
 (IMG) Bild: Kämpfer einer regierungstreuen bewaffneten Gruppe in Tripolis
       
       TRIPOLIS afp/dpa | Die geplante Allparteienkonferenz der UNO zur Zukunft
       Libyens ist auf unbestimmte Zeit verschoben worden. Das Treffen sei wegen
       der Kämpfe südlich der Hauptstadt Tripolis vorerst abgesagt worden, sagte
       der UN-Gesandte Ghassan Salamé am Dienstag. „Wir können die Teilnahme an
       der Konferenz nicht verlangen, solange geschossen wird und [1][Luftangriffe
       geflogen werden].“ Er sei aber entschlossen, die Konferenz „so bald wie
       möglich“ auszurichten.
       
       Zu der Konferenz, die vom 14. bis zum 16. April stattfinden sollte, wurden
       in der Stadt Ghadames zwischen 120 und 150 Delegierte erwartet. Sie sollten
       Termine für Parlaments- und Präsidentschaftswahlen in Libyen festlegen.
       
       Stattdessen will sich der UN-Sicherheitsrat am Mittwochabend zu einer
       weiteren Dringlichkeitssitzung einfinden. Darin soll es um die neuerliche
       Gewalt in Libyen beschäftigen.
       
       ## UN-Sicherheitsrat zutiefst besorgt
       
       Bereits in der vergangenen Woche hatte sich der Rat nach einer
       Dringlichkeitssitzung „zutiefst besorgt“ über den Vormarsch von Truppen des
       mächtigen libyschen Generals Chalifa Haftar auf die Hauptstadt Tripolis
       gezeigt. Am Dienstag rief UN-Flüchtlingskommissar Filippo Grandi den
       Sicherheitsrat dazu auf, die Vertreibung von Menschen rund um Tripolis zu
       stoppen. „Am wichtigsten beim Thema Libyen ist eure gemeinsame
       Vorgehensweise, um die derzeitige militärische Eskalation zu stoppen, und
       euer lauter Ruf danach, Zivilisten zu verschonen, auch Flüchtlinge und
       Migranten, die in dem Land festsitzen“, sagte Grandi dem Sicherheitsrat.
       
       Die sogenannte Libysche Nationale Armee (LNA) des abtrünnigen [2][Generals
       Chalifa Haftar] hatte vergangene Woche überraschend eine Offensive auf
       Tripolis gestartet, wo die international anerkannten Regierung des Landes
       ihren Sitz hat. Der General unterstützt eine Gegenregierung im Osten
       Libyens. Bei den Kämpfen wurden in den vergangenen Tagen dutzende Menschen
       getötet.
       
       Seit dem Sturz des Machthabers Muammar al-Gaddafi im Jahr 2011 herrscht in
       dem nordafrikanischen Land Chaos. Die Regierung in Tripolis ist schwach und
       hat weite Teile des Landes nicht unter Kontrolle.
       
       10 Apr 2019
       
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