# taz.de -- Fall des Psychiatrie-Patienten Mbobda: Sicherheitsdienst wieder in Uniform
       
       > Nach dem Tod eines Patienten im Hamburger Uniklinikum geht der
       > Sicherheitsdienst zur Normalität über. Die Mordkommission ermittelt.
       
 (IMG) Bild: Mahnwache und Trauermarsch auf dem UKE-Gelände
       
       HAMBURG taz |Nachdem die taz am Montag [1][über eine interne Mail des
       Sicherheitsdienstes des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE)
       berichtet hatte], laut der es Anweisungen gab, PatientInnen nicht mehr
       anzufassen und den Dienst teilweise ohne Uniform zu verrichten, wurden
       diese Anordnungen angeblich wieder zurückgenommen. Das geht aus einem
       internen Dokument hervor, welches der taz vorliegt.
       
       „Nach ein paar harten Tagen normalisiert sich nun die gegen den
       Sicherheitsdienst laufende mediale Berichterstattung“, heißt es in dem
       Schreiben, unterzeichnet durch den mutmaßlichen Leiter des
       Sicherheitsdienstes: In Abstimmung mit dem Vorstand, dem Geschäftsbereich
       Recht und der Polizei Hamburg „werden wir ab sofort wieder ärztlich
       verordnete Zwangsmaßnahmen umsetzen“. Außerdem solle der Sicherheitsdienst
       wieder regulär in Uniform auftreten, heißt es in der Mail.
       
       „Im betroffenen Geschäftsbereich“, so ein anonymer UKE-Mitarbeiter, „tut
       man so, als sei nichts gewesen. Trotz des schrecklichen Vorfalls geht man
       zur Normalität über.“ Diese Mail widerspreche dem, was gerade tatsächlich
       passiere, so der Mitarbeiter gegenüber der taz. „Nach der Veröffentlichung
       des Obduktionsberichtes spitzt sich alles zu.“
       
       ## Laut Augenzeugen brutales Vorgehen der Securities
       
       Am Freitag starb der kamerunische Student und Psychiatriepatient William
       Tonou-Mbobda im UKE, fünf Tage nachdem drei Sicherheitsmänner
       Zwangsmaßnahmen gegen ihn ergriffen hatten. Nach Aussagen der Polizei habe
       er sich dort in freiwilliger Behandlung befunden.
       
       Laut Augenzeugen, die den Vorfall gesehen haben wollen und darüber auf
       Facebook und Whatsapp berichteten, sei der Sicherheitsdienst [2][brutal und
       unverhältnismäßig vorgegangen]. Die Staatsanwaltschaft teilte mit, dass
       Tonou-Mbobda an Herzversagen gestorben ist. Ein Gutachten werde in den
       kommenden Wochen veröffentlicht. Gegen die beteiligten Mitarbeiter
       ermittelt die Mordkommission.
       
       Auf Nachfrage teilte die UKE-Pressesprecherin mit, über
       Personalangelegenheiten und interne Sicherheitskonzepte keine Auskunft zu
       geben.
       
       30 Apr 2019
       
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